Munteres Spiel endet 1:1, beide Teams erreichen benötigtes Ergebnis für Weiterkommen.
Slowakei und Rumänien ziehen ins Achtelfinale ein
Es gab kein Ballgeschiebe, sondern ein Unentschieden und zwei Gewinner: Die Slowakei und Rumänien haben sich mit einem 1:1 (1:1) am letzten Spieltag der Vorrunde in Gruppe E für das Achtelfinale der Fußball-EM qualifiziert. Beide Mannschaften erzielten in Frankfurt, wo nach drückender Hitze ein heftiges Unwetter folgte, genau das Ergebnis, das sie zum Weiterkommen brauchten.
In einem über weite Strecken munteren Spiel brachte der frühere Bundesliga-Profi Ondrej Duda die Slowakei in der 24. Minute in Führung. Für die Rumänen glich Razvan Marin (37.) per Strafstoß nach einer umstrittenen Entscheidung durch den Videoassistenten aus. Die Slowakei und Rumänien zogen damit zum jeweils zweiten Mal in der Geschichte der EM in die K.o.-Phase ein.
Achtelfinal-Gegner stehen noch nicht fest
Durch das 0:0 im Parallelspiel zwischen Belgien und der Ukraine belegt die Slowakei den dritten Platz in der Gruppe und trifft damit im Achtelfinale auf Spanien oder England. Rumäniens Gegner als Gruppensieger steht ebenfalls erst nach den Partien am Abend in der Gruppe F fest. Slowenien oder die Niederlande kommen infrage.
Die Ausgangslage vor dem Spiel war eindeutig: Beide Mannschaften benötigten ein Unentschieden, um ins Achtelfinale einzuziehen. Vor dem Duell der beiden Underdogs wurde bereits über eine Wiederholung des Skandals von Gijón bei der WM 1982 spekuliert, als sich Österreich und Deutschland auf ein Nichtangriffsabkommen einigten, um voranzukommen.
Im Vorfeld wollten beide Teams nichts von dieser kuriosen Konstellation wissen. «Wir sind Profis. Wir wissen, dass ein Unentschieden uns helfen könnte, weiterzukommen. Das bedeutet aber gar nichts», sagte Slowakei-Trainer Francesco Calzona. Und Rumäniens Coach Edward Iordanescu erklärte: «Wir werden spielen, um weiterzukommen und wollen diese Gruppe auf Platz eins beenden. Dann hat man einen gewissen Vorteil, was die Erholungstage und den Gegner anbelangt.»
Mutige Teams statt Gijón-Wiederholung
Beide Teams haben ihre Worte in Taten umgesetzt und sind mutig in die Anfangsphase des Spiels gegangen. Unterstützt von den vielen lautstarken rumänischen Fans bekam Andrei Ratiu die erste Gelegenheit. Martin Dubravka im slowakischen Tor konnte den Schuss des Mannes mit der blau gefärbten Frisur jedoch abwehren. Ianis Hagi schoss den Abpraller über das Tor. Der Sohn des ehemaligen Fußballstars Gheorghe Hagi spielte zum ersten Mal in dieser EM von Anfang an.
Danach wurden auch die Slowaken offensiv gefährlich. Ein hinterlistiger Freistoß von Lukas Haraslin flog durch den rumänischen Strafraum, jedoch auch am Tor vorbei. Kurz darauf war Duda mit dem Kopf erfolgreich.
Umstrittener Elfmeter führt zum Ausgleich
Nach dem Gegentor wirkten die Rumänen zunächst ein wenig geschockt. In der 34. Minute holte der slowakische Abwehrspieler David Hancko an der Strafraumkante Hagi von den Beinen. Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert entschied zunächst auf Freistoß. Nach Überprüfung durch den Videoassistenten zeigte der 40-Jährige dann auf den Elfmeterpunkt – eine strittige Entscheidung. «Es ist eine Ermessensentscheidung», sagte Sieberts Kollege Patrick Ittrich bei MagentaTV. Den Strafstoß verwandelte Marin sicher.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit blieben beide Mannschaften mutig. Als ein Unwetter über das Stadion zog, ergaben sich auf beiden Seiten wieder Torchancen. Rumäniens Torschütze Marin scheiterte aus der Distanz an Dubravka, wenige Augenblicke später verzog Denis Dragus knapp. Für die Slowakei waren David Strelec und Haraslin dem 2:1 ganz nahe.