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Red Bull übernimmt deutsches Top-Radteam Bora-hansgrohe

Der neue Eigner tritt offiziell bei der Tour de France auf und steigert das Budget auf 45 Millionen Euro pro Jahr.

Auf dem Rad von Anton Palzer prangt bald ein Red-Bull-Logo.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Die Übernahme des deutschen Top-Radteams Bora-hansgrohe durch Red Bull ist abgeschlossen. Das Team gab dies am Donnerstag bekannt, nur wenige Tage vor dem Beginn des Giro d’Italia. Der neue Besitzer wird jedoch erst zum Start der Tour de France am 29. Juni in Florenz sichtbar.

Der Rennstall wird offiziell unter dem Namen Red Bull-Bora-hansgrohe beim Weltverband UCI geführt, und behält weiterhin eine deutsche Lizenz.

Der bisherige Teamchef Ralph Denk unterschrieb einen mehrjährigen Vertrag als CEO und bleibt in seiner Rolle dabei. «Siege und große Erfolge treiben mich an. Durch die Ankunft von Red Bull haben wir große Ziele», sagte Denk am Donnerstag.

«Ziel ist es, sportlich und wirtschaftlich die Benchmark zu werden», sagte Denk. Mit dem neuen Eigentümer steigt das Team finanziell in die Top-Riege auf. Der Etat von bisher 25 Millionen Euro steigt nach dpa-Informationen auf etwa 45 Millionen Euro pro Jahr. Damit wird Red Bull ähnliche Voraussetzungen haben wie das Team UAE um Rad-Star Tadej Pogacar. Der Slowene geht am Samstag als großer Favorit in den Giro.

Angesprochen auf Gerüchte, dass bald große Rad-Topstars wie Remco Evenepoel und Wout van Aert zum Team wechseln sollen, sagte Denk scherzhaft: «Jeder wurde mit uns in Verbindung gebracht, der in der Vergangenheit eine Dose Red Bull getrunken hat.» Er äußerte sich nicht weiter zu den einzelnen Namen. «Unser Ziel ist es nicht, von Team zu Team zu gehen und nach Ausstiegsklauseln zu fragen.»

Neues Design zur Tour

Der große optische Wandel findet statt, wenn die Tour beginnt. Das Design der Trikots, der Räder und des Fuhrparks wird sich ändern. Mit dem Slowenen Primoz Roglic will Red Bull dann direkt um den Gesamtsieg beim wichtigsten Rennen der Welt kämpfen.

Bis zu 30 Prozent des neuen Geldes sollen in die Struktur investiert werden. Dies beinhaltet den Ausbau des Scoutings zu einem weltweiten Netzwerk. Darüber hinaus wird ein eigenes U23-Team eingeführt, das am 1. Januar 2025 starten soll. Das Budget soll auch dafür verwendet werden, die Kaderpositionen 20 bis 30 besser zu besetzen als bisher und die lange vernachlässigte Klassiker-Fraktion zu stärken.

Bisher hat Red Bull im Radsport nur einzelne Athleten wie den belgischen Klassiker-Spezialisten Wout van Aert oder den Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock aus Großbritannien gesponsert. Nun hat das Unternehmen wie bereits in der Formel 1 und im Fußball (Leipzig, New York, Salzburg, Bragantino) ein eigenes Team.

dpa