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Europäische Council-Delegierte verlassen FIFA-Kongress aus Protest

Funktionäre um UEFA-Präsident Ceferin und DFB-Chef Neuendorf bleiben nach Pause demonstrativ fern von Infantino.

Beim FIFA-Kongress sorgt das Verhalten von FIFA-Chef Infantino für Kritik.
Foto: Fernando Calistro/AP/dpa

Als Protest gegen das Verhalten von FIFA-Präsident Gianni Infantino haben die europäischen Council-Delegierten das Podium beim Kongress des Fußball-Weltverbandes geschlossen verlassen. Die Funktionäre um UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und DFB-Chef Bernd Neuendorf kehrten nach der Kaffee-Pause nicht auf die für sie reservierten Plätze neben und hinter dem FIFA-Vorsitzenden zurück.

Die europäischen Funktionäre protestierten gegen das als respektlos empfundene Verhalten von Infantino, der nach seiner Nahost-Reise mit US-Präsident Donald Trump zu spät in Asunción ankam. Der Kongress begann daher mit einer Verspätung von mehr als drei Stunden. Infantino entschuldigte sich für sein Zuspätkommen, leitete jedoch die Vollversammlung routiniert.

Europäer agierten nach genauem Zeitplan

«Eine kurzfristige Änderung des Zeitplans, die scheinbar nur privaten politischen Interessen dient, tut dem Fußball keinen Gefallen und scheint dessen Interessen hinten anzustellen», hieß es in einer UEFA-Erklärung. Das Verlassen der Bühne war demnach zeitlich genau geplant, nämlich zu dem Moment, in dem der Kongress eigentlich hätte enden sollen. 

«Wir alle stehen im Dienst des Fußballs – von der Straße bis zum Podium. Die UEFA-Mitglieder des FIFA-Rates sahen es als notwendig an, bei dieser Gelegenheit zu betonen, dass der Fußball an erster Stelle steht, und vom Kongress wie ursprünglich geplant abzureisen», teilte die UEFA mit. Eine Reaktion Infantinos oder der FIFA zum Verhalten der Europäer gab es zunächst nicht. 

Infantino war mit einem Privatjet nach Asunción geflogen, hatte jedoch die Hauptstadt Paraguays nicht rechtzeitig erreicht. Der Weltverbandschef hatte die vergangenen Tage in Saudi-Arabien und Katar verbracht, um US-Präsident Donald Trump dort zu begleiten.

Die Reise hatte in Funktionärskreisen kritische Kommentare hervorgerufen, da der Schweizer dadurch bereits Termine im Vorlauf der Vollversammlung verpasst hatte. In Asunción warteten hunderte Delegierte aus 211 Fußball-Ländern auf Infantino.

dpa