DFB-Delegation bei UEFA-Zeremonie, mögliche Gegnerinnen aus England, Italien, Niederlande und Schweden. EM startet am 2. Juli in Basel.
EM-Auslosung in Lausanne: Deutsche Fußballerinnen gespannt

Die deutschen Fußballerinnen schauen gespannt nach Lausanne. Im Convention Centre werden heute (18.00 Uhr/ARD-Livestream) die Gruppen für die EM vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz ausgelost. Der Rekord-Gewinner (acht Titel) ist in Topf 1 gesetzt – als Gegner drohen die Europameisterinnen aus England oder die Italienerinnen, gegen die es zuletzt in Bochum ein 1:2 setzte. Auch gegen Niederlande und traditionell starken Schwedinnen könnte es für den Olympia-Dritten in der Vorrunde gehen.
Der DFB wird bei der UEFA-Zeremonie von Bundestrainer Christian Wück, der im nächsten Jahr sein erstes Turnier mit den deutschen Frauen bestreiten wird, Präsident Bernd Neuendorf, Vize Sabine Mammitzsch und Sportdirektorin Nia Künzer vertreten. Zu den Stargästen gehören die ehemaligen Nationalspieler Leonardo Bonucci, Sami Khedira und Xherdan Shaqiri. Im vergangenen EM-Finale verlor die deutsche Nationalmannschaft 2022 in Wembley gegen England.
Die Auslosung
Es haben 16 Teams die Qualifikation geschafft. Österreich scheiterte in den Play-offs gegen Polen und konnte sich nicht für das Turnier qualifizieren. Die Setzliste basiert auf der Rangliste der Ligaphase der Women’s European Qualifiers, mit Ausnahme des Gastgeber-Teams aus der Schweiz.
Im Topf 1 wird die Schweiz an erster Stelle platziert, was bedeutet, dass die Gastgeberinnen die Gruppe A anführen. Deutschland, Spanien und Frankreich sind die anderen drei gesetzten Teams und werden den Positionen eins in den Gruppen B bis D zugelost. Im Topf 2 befinden sich Italien, Island, Dänemark und England, im Topf 3 die Niederlande, Schweden, Norwegen und Belgien, und im Topf 4 Finnland, Polen, Portugal und Wales. Aus diesen Töpfen werden vier Vierergruppen gezogen. Die beiden besten Teams jeder Gruppe erreichen das Viertelfinale.
Die Stadien
Am 2. Juli bestreitet die Schweiz das Eröffnungsspiel im Basler St. Jakob-Park. Das Endspiel findet ebenfalls im größten Stadion der Schweiz statt, das bei der EM 34.050 Zuschauer fasst. Die Halbfinals werden in Zürich (23.150) und Genf (28.150) ausgetragen. Bern (29.650) ist eine weitere große EM-Arena.
St. Gallen (16.100) und Luzern (14.550) haben deutlich geringere Kapazitäten. Sion (8150) und Thun (8150) spielen vor weniger als 10.000 Fans. In Thun und Bern muss laut UEFA-Vorgabe ein Naturrasen über den Kunstrasen gelegt werden.
Die Tickets
Die UEFA und die Schweizer Organisatoren streben ein ausverkauftes Turnier und eine Rekord-Zuschauerzahl an: Bei der EM 2022 in England waren es 574.875 Besucher. Zudem sollen insgesamt über 500 Millionen Menschen die Spiele im Fernsehen verfolgen. Für die 31 Spiele in den acht Stadien stehen 720.000 Tickets zur Verfügung, wovon bereits über 200.000 vor der Auslosung verkauft wurden. Die Preise liegen zwischen 25 und 90 Schweizer Franken (rund 27 bis 97 Euro).
Die Gastgeber
Die Schweiz will als EM-Ausrichter hoch hinaus. Der Ticketverkauf wurde am 1. Oktober mit einem Event auf dem Jungfraujoch gestartet. «Summit of Emotions» («Gipfel der Emotionen») heißt der Turnierslogan. UEFA-Frauenfußball-Chefin Nadine Keßler, einst Weltklassespielerin beim VfL Wolfsburg, spricht vom größten Ereignis der Schweizer Sportgeschichte – ungeachtet der Männer-WM 1954 und der Olympischen Winterspiele 1928 und 1948 in St. Moritz sowie der Männerfußball-EM 2008, die die Eidgenossen gemeinsam mit Österreich ausrichteten.
Die 36-Jährige beruft sich dabei unter anderem auf die zu erwartende internationale TV-Resonanz. «Nicht besorgt» ist Kessler, dass sich die Frauen-EM teilweise mit der Klub-WM der Männer in den USA (14. Juni bis zum 13. Juli) überschneidet.