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EM-Gold für Eiskunstlauf-Paar Hase/Wolodin

Minerva Hase und Nikita Wolodin halten dem Favoritendruck bei der Eiskunstlauf-EM in Estland stand. Das Paar holt seinen ersten großen Titel und beendet eine lange Durststrecke.

Minerva Hase und Nikita Wolodin haben sich bei der Europameisterschaft in Tallinn den Titel geholt.
Foto: Sergei Grits/AP/dpa

Deutschlands Eiskunstlauf-Spitzenpaar Minerva Hase und Nikita Wolodin hat bei der Europameisterschaft in Tallinn den Traum von der Goldmedaille wahr gemacht. Die beiden 25-Jährigen behielten in der Kür die Führung aus dem Kurzprogramm und siegten mit 212,48 Punkten.

Das Duo sorgte damit für den größten Erfolg der Deutschen Eislauf-Union seit knapp sieben Jahren, als Aljona Savchenko und Bruno Massot Olympiasieger und auch noch Weltmeister wurden. Zum letzten Mal Gold für Deutschland bei einer EM holten Aljona Savchenko und Robin Szolkowy 2011. «Wir sind superglücklich», sagte Minerva Hase.

Bei der EM in Estlands Hauptstadt belegten Sara Conti/Niccolò Macii aus Italien mit 206,89 Punkten den zweiten Platz, gefolgt von dem georgischen Paar Anastasija Metelkina/Luka Berulawa mit 191,88 Punkten. Annika Hocke und Robert Kunkel, die nach dem Kurzprogramm noch im Medaillenrennen lagen, rutschten mit insgesamt 176,55 Punkten vom fünften auf den achten Platz ab. Letizia Roscher und Luis Schuster erreichten mit 158,15 Punkten den zwölften Platz.

Hase: Haben uns selbst Druck gemacht

Mit dem Titelgewinn wurden Hase und Wolodin ihrer Favoritenrolle bei der EM gerecht. Sie habe die «Nervosität» und den «Druck» gespürt, sagte Hase schon nach dem Kurzprogramm. «Nicht von außen, sondern mehr von uns selber.»

Obwohl das Kurzprogramm nicht fehlerfrei war und es sogar einen Punktabzug wegen Zeitüberschreitung gab, lagen die WM-Dritten vor der Kür mit mehr als drei Zählern Vorsprung in Führung. «Ehrlich gesagt waren wir ein bisschen überrascht, dass wir auf dem ersten Platz liegen», erklärte Wolodin. Die beiden profitierten auch davon, dass sich die Konkurrenz einige Wackler erlaubte.

Das in Berlin trainierende Duo zeigte trotz Favoritendrucks eine bravouröse Kür, baute den Vorsprung sogar aus und ließ sich die Goldmedaille nicht mehr nehmen. Für Hase/Wolodin, die seit 2022 ein Eiskunstlauf-Paar sind, ist es der bislang größte Erfolg. «Jetzt werden wir erst mal schlafen», sagte Wolodin mit einem Schmunzeln.

Flugzeugunglück überschattet Wettkampf

Der EM-Tag wurde durch das verheerende Flugzeugunglück in Washington überschattet, bei dem mehrere Eiskunstläufer, Trainer und Familienmitglieder ums Leben kamen.

«Heute ist die Welt des Eiskunstlaufs untröstlich. Unser tiefes und aufrichtiges Beileid gilt den Familien und Freunden all derer, die bei diesem schrecklichen Absturz ihr Leben verloren haben», sagte der Präsident des Eislauf-Weltverbandes ISU, Kim Jae Youl. In Gedenken an die Opfer wurde bei der EM eine Schweigeminute eingelegt.

dpa