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Deutschland deklassiert Großbritannien mit 120:57 bei der Basketball-EM

Der deutlichste Sieg Deutschlands bei einer EM und Kurs auf Platz eins in der Vorrundengruppe B.

Franz Wagner beim Abschluss.
Foto: Matthias Stickel/dpa

Die deutschen Basketballer haben bei der EM im Schongang den nächsten Sieg errungen und steuern auf Platz eins in der Vorrundengruppe B zu. Beim klaren 120:57 (58:31) gegen den großen Außenseiter Großbritannien in Tampere, Finnland, konnten die NBA-Stars um Dennis Schröder und Franz Wagner angesichts des riesigen Vorsprungs weitgehend geschont werden. Es war Deutschlands deutlichster Sieg bei einer EM – und übertraf somit die alte Bestmarke aus dem Jahr 1951.

Gruppensieg frühestens am Mittwoch

Das Team von Trainer Alan Ibrahimagic feierte im vierten Spiel den vierten klaren Sieg, während er erneut den erkrankten Alex Mumbru vertrat. Das Duell mit den völlig überforderten Briten fühlte sich zeitweise wie ein Trainingsspiel an, das sowohl in der Intensität als auch in der Kulisse wenig mit einer Europameisterschaft zu tun hatte. Am Mittwoch (19.30 Uhr/Magentasport und RTL) steht das Spiel gegen Gastgeber Finnland an, bei dem es um den Gruppensieg geht.

«Auch solche Spiele sind wichtig, weil Spieler, die bislang vielleicht noch nicht so ihren Rhythmus gefunden haben, ihn in diesen Spielen finden können», sagte der verletzt fehlende Weltmeister Moritz Wagner vorab als TV-Experte bei Magentasport. Es wurde dann sportlich noch etwas einfacher als erwartet. Schröder und Co. warfen sich schon kurz vor der Halbzeit No-Look-Pässe zu und dribbelten sich den Ball durch die eigenen Beine – die 3.760 Zuschauer in der halbleeren Halle raunten.

Pause für Voigtmann und Lo

Bester Werfer des deutschen Teams war Tristan da Silva mit 25 Punkten. Auch Wagner, Schröder, Daniel Theis und Oscar da Silva punkteten zweistellig – die Marke von 100 Punkten hatte der Weltmeister schon schnell im vierten Viertel erreicht. «Es hat sich sehr gut angefühlt. Wir haben unseren Basketball gespielt. Wir wussten, dass sie sehr körperlich spielen werden, das haben wir gut gematcht», sagte Aufbauspieler Justus Hollatz bereits zur Halbzeit.

Im vierten EM-Spiel innerhalb von sechs Tagen hatte Interimstrainer Ibrahimagic die Gelegenheit, verletzte Spieler gezielt außen vor zu lassen. Co-Kapitän Johannes Voigtmann war bereits am Sonntag nach München gereist, um sein verletztes Knie behandeln zu lassen – er wird am Dienstag zurück beim Team in Finnland erwartet. Aufbauspieler Maodo Lo setzte kurzfristig aus, nachdem er beim Aufwärmen Knieschmerzen gespürt hatte.

Makellose Vorrunde wie beim WM-Titel?

Nach dem beeindruckenden 107:88-Sieg gegen Mitfavorit Litauen am Ruhetag hat sich das deutsche Team mit einem Sauna-Besuch und einem Spaziergang in der Natur beschäftigt. Der sportliche Fokus war jedoch sofort wieder auf die weiterhin sieglosen Briten gerichtet. Zu Beginn erhielt Theis einige Bälle in der Mitte zugespielt – dort nutzte der Center einfach seine körperliche Überlegenheit aus.

Bereits nach dem ersten Viertel war der deutsche Vorsprung so groß, dass die folgenden 30 Minuten nur noch ein besseres Schaulaufen darstellten. Deutschland hat sowohl vor dem WM-Titel 2023 als auch bei Olympia 2024 eine makellose Vorrunde hingelegt und ist nun auch in Tampere auf dem besten Weg dorthin. Auch gegen die bislang starken Finnen wird das Team um Schröder und Wagner klarer Favorit sein.

dpa