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Endlich eine Medaille: Linke geht zu EM-Silber

Jetzt hat Christopher Linke endlich seine internationale Medaille. Jahrelang belegte der deutsche Geher Spitzenplätze, nun kann er mit EM-Silber die ersehnte Plakette mit nach Hause nehmen.

Geher Christopher Linke jubelt über die Silbermedaille.
Foto: Marius Becker/dpa

Am Ende des langen Weges zu seiner ersten internationalen Medaille schlang sich Geher Christopher Linke eine deutsche Fahne um die verschwitzten Schultern und jubelte über EM-Silber.

Der 33-jährige Potsdamer bescherte dem deutschen Leichtathletik-Team mit Rang zwei über 35 Kilometer in München die nächste Plakette nach dem goldenen Marathon-Auftakt durch Richard Ringer und den Erfolgen der beiden Teams.

Ansporn durch Marathon-Held

Danach berichtete Linke, dass er den Europameister, der die deutschen Geher auf dem kleinen Rundkurs in der Innenstadt anfeuerte, abends zuvor am Fahrstuhl getroffen hatte. Ringer habe ihm das Gleiche gewünscht. Auf seine verwunderte Antwort, dass er doch gewonnen habe, wünschte Ringer dem Teamkollegen gute Beine.

Die hatte Linke eigentlich ebenso wenig wie Ringer tags zuvor in der Schlussphase des Marathons. Der WM-Vierte von 2019 und zweimalige Olympia-Fünfte hatte Schmerzen im linken Schienbein und nahm anfangs sogar Schmerzmittel. Am Ende war er dennoch hinter Miguel Ángel López aus Spanien in 2:29:30 Stunden unangefochten Zweiter und feierte den größten Erfolg seiner Karriere.

López siegt überlegen

«Jetzt habe ich endlich was, was ich meinen Enkeln zeigen kann», sagte Linke. Er war der Stärkste aus dem Feld, das den überlegenen López von Anfang an ziehen lassen musste. Der einstige Welt- und Europameister über 20 Kilometer siegte in 2:26:49 Stunden, Bronze holte der Italiener Matteo Giupponi in 2:30:34 Stunden.

Linke entschädigte sich für die enttäuschende WM in den USA vor einem Monat, wo er sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Drei Tage lang ging es ihm nach eigenen Worten so schlecht, dass er unter anderem ein heruntergefallenes Handy nicht selbst aufheben konnte. Nach zehn Tagen Pause konnte er zuletzt wieder 14 Tage trainieren und trat locker in München an. «Vom Druck, eine Medaille zu gewinnen, habe ich mich gelöst», sagte er. Das half ihm auf dem Weg zum Erfolg.

Die beiden anderen deutschen Teilnehmer kamen ebenfalls unter die ersten Zehn. Jonathan Hilbert wurde Fünfter, nachdem der Olympia-Zweite über 50 Kilometer die WM nach einer Infektion mit dem Coronavirus verpasst hatte. Carl Dohmann belegte Rang acht bei schon am Vormittag knalliger Sonne. Am Samstag geht es in München noch um die EM-Titel über die 20 Kilometer.

dpa