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Deutschland auf dem Weg zur WM 2026

Die DFB-Elf steht kurz vor der Qualifikation. Nagelsmann plant für das Turnier und hofft auf Topf 1 bei der Auslosung.

Julian Nagelsmann erwartet zum Abschluss der WM-Qualifikation zwei Siege.
Foto: Christian Charisius/dpa

Das WM-Ticket ist in Reichweite. Der Fehlstart in die Qualifikation ist fast vergessen. Nach dem 0:2 in der Slowakei hat Julian Nagelsmann mit der Fußball-Nationalmannschaft die nächsten drei Spiele gegen Nordirland (3:1/1:0) und Luxemburg (4:0) gewonnen. Die DFB-Elf führt daher mit neun Punkten die Tabelle der Gruppe A vor den punktgleichen Slowaken und Nordiren (6 Punkte) in die letzte Qualifikationsrunde.

Bei den Spielen gegen das abgeschlagene Schlusslicht Luxemburg (0 Punkte) am Freitag (20.45 Uhr/RTL) und gegen die Slowakei am 17. November (20.45 Uhr/ZDF) in Leipzig soll nun die Teilnahme an der WM 2026 sichergestellt werden.

«Mit zwei Siegen möchten wir die WM-Qualifikation perfekt machen – und obendrein noch Lostopf eins bei der Auslosung der WM-Gruppen in vier Wochen. Dann können wir die Planungen für 2026 weiter vorantreiben und konkretisieren», sagte der Bundestrainer. 

Wie löst Deutschland das direkte WM-Ticket?

Wenn die DFB-Elf in Luxemburg und gegen die Slowakei gewinnt, ist die WM-Qualifikation sicher. Es gibt jedoch sechs weitere Szenarien, in denen Deutschland auch mit vier, drei, zwei oder sogar einem Punkt aus den letzten beiden Spielen den ersten Platz belegen kann, der den direkten Weg nach Amerika sichert.

Die Ergebnisse der Parallelspiele zwischen der Slowakei und Nordirland sowie Nordirland gegen Luxemburg sind jedoch auch für diese Konstellationen relevant. Bei Punktegleichheit zählt die Tordifferenz aus allen Spielen und nicht der direkte Vergleich von zwei oder mehr Teams. Nagelsmann wird jede Rechnerei vermeiden wollen.

Was passiert, wenn der Gruppensieg verpasst wird?

Auch wenn Deutschland den zweiten oder dritten Platz in der Gruppe A belegt, kann es sich noch für die WM qualifizieren. Es müssten jedoch erstmals seit 2001 wieder Playoffspiele gespielt werden. Damals führte DFB-Sportdirektor Rudi Völler als Teamchef die Auswahl um Kapitän Michael Ballack und Torwart Oliver Kahn gegen die Ukraine (1:1/4:1) zum Turnier in Japan und Südkorea.

Deutschland würde als Gruppenzweiter bei der Playoff-Auslosung am 20. November in Zürich unter den vier besten Teams gesetzt sein und hätte die Möglichkeit, das erste von zwei K.o.-Spielen Ende März 2026 in jedem Fall zu Hause zu bestreiten.

Als Gruppendritter würde in der ersten Runde ein schwerer Gegner warten. Italien oder Polen wären, Stand jetzt, in einem Auswärtsspiel mögliche Kontrahenten. Das Recht für diesen Umweg hat sich Deutschland durch den Gruppensieg in der Nations League im Vorjahr als WM-Fallschirm gesichert.

Nagelsmann wird es unbedingt vermeiden wollen, ihn zu nutzen. Besonders, da der vierfache Weltmeister Deutschland dann bei der WM-Auslosung am 5. Dezember nur als Platzhalter im vierten Topf landen würde – mit schweren Gruppengegnern bei der Endrunde als Konsequenz.

Deutschland kann in der Qualifikation nicht mehr Gruppenvierter werden, da Luxemburg bereits abgeschlagen ist.

Warum sind zwei Siege zum Gruppenabschluss noch wichtig?

Seit Monaten betont Nagelsmann die Bedeutung der Weltrangliste. Diese dient als Grundlage für die Setzliste bei der Auslosung der Gruppen. Nach einigen Höhen und Tiefen scheint es nun sicher zu sein: Wenn Deutschland beide Spiele gewinnt, können die Verfolger Kroatien und Marokko Deutschland nicht mehr auf Platz 10 überholen.

Falls Italien die direkte Qualifikation verpasst, würde die DFB-Elf als Zehnter zu den neun bestplatzierten und sicher qualifizierten WM-Teams gehören. Dann wäre man im besten Lostopf, in dem auch die drei Gastgeber USA, Mexiko und Kanada sein werden. Nagelsmann würde somit einen dicken WM-Brocken wie Spanien oder Argentinien in der Gruppenphase vermeiden – ebenso wie die Gruppe A mit Mexiko, die mit schwieriger Logistik und extremem Klima verbunden ist.

Wie geht es für Nagelsmann nach den November-Spielen weiter?

Der 5. Dezember ist für den Bundestrainer dick im Terminkalender angestrichen. Dann werden im John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington die WM-Gruppen ausgelost (18.00 Uhr/MEZ). Danach kennt Nagelsmann nicht nur die drei Gruppengegner, sondern auch die für die Turnierlogistik wichtigen Spielorte und Anstoßzeiten.

Der DFB kann dann auch eine Entscheidung für das Teamquartier treffen. Es gibt bisher anscheinend mindestens drei Varianten, um alle regionalen WM-Cluster an der Ost- und Westküste sowie im Herzen der USA abzudecken.

Unter der Bedingung der direkten Qualifikation sind bereits Testspiele am 30. März in Stuttgart gegen die Elfenbeinküste und am 31. Mai in Mainz gegen Finnland geplant. Anschließend ist eine Reise nach Amerika geplant. Es stehen noch zwei weitere Testgegner aus, einer für Ende März und einer für den letzten Feinschliff vor der WM in Übersee Anfang Juni.

dpa