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England müht sich zum Gruppensieg gegen Slowenien

Die Three Lions enttäuschen erneut, aber sichern sich den ersten Platz in der Gruppe C und vermeiden ein frühes Achtelfinal-Duell mit Deutschland.

Die Three Lions um Harry Kane zeigten gegen Slowenien erneut einen zähen Auftritt.
Foto: Marius Becker/dpa

Der Favorit auf den Titel, England, hat sich durch eine erneut schwache Leistung bei der Fußball-EM zum Gruppensieg gekämpft und somit vermieden, frühzeitig auf den Gastgeber Deutschland zu treffen.

Das Team von Trainer Gareth Southgate spielte in Köln nur 0:0 gegen den Außenseiter Slowenien, aber profitierte vom Ausgang des Parallelspiels zwischen Dänemark und Serbien (0:0) für den ersten Platz in der Gruppe C. Vor 41.536 Zuschauern zeigten Harry Kane und Co. eine weitere lethargische Leistung, was die Kritik in der Heimat wahrscheinlich verstärken wird.

Slowenien hat sich durch das Unentschieden den dritten Platz hinter Deutschland-Gegner Dänemark erkämpft und ist ebenfalls im Achtelfinale. Bei gleicher Punktzahl und gleichem Torverhältnis wurde die Fair-Play-Wertung zugunsten des Europameisters von 1992 entschieden.

Bei den Three Lions ist bisher keine Anzeichen für Titeltauglichkeit zu erkennen. England muss sich bis zum Achtelfinale in Gelsenkirchen deutlich verbessern, um nicht frühzeitig zu scheitern, drei Jahre nach dem Finaleinzug von Wembley. Möglicherweise wird dann die Niederlande der Gegner sein, die am frühen Abend mit 2:3 gegen Österreich verloren hatten und somit auf den dritten Platz der Gruppe D abgerutscht waren.

Gute Erinnerungen an Köln

Zehntausende englische Fans hatten vor dem Spiel einen herrlichen Sommertag am Rhein genossen. Schon um die Mittagszeit waren die Kneipen und Restaurants bestens gefüllt. Die Anhänger der Three Lions waren deutlich in der Überzahl und besangen «Dancing in the Dark» von Bruce Springsteen, was jetzt schon zu dieser EM gehört wie hüpfende Niederländer in Orange.

Einige besonders treue Anhänger brachten gute Erinnerungen mit nach Köln, wo England bereits 2006 bei der WM den Gruppensieg perfekt gemacht hatte. Das war auch diesmal das Ziel. Trotz einiger harter Tage mit harscher Kritik änderte Coach Southgate dennoch nicht viel, wie er es seit seinem Amtsantritt 2016 immer macht.

Nach dem 1:1 gegen Dänemark sollte Schwung für die bereits erreichte K.o.-Phase aufgenommen werden, mit dem gewohnten weißen Poloshirt und nur einem Wechsel – Conor Gallagher für Trent Alexander-Arnold.

Slowenien traut sich

Vieles erinnerte an die ersten beiden verpatzten Auftritte, bei denen lediglich das Ergebnis für den EM-Favoriten stimmte. Jude Bellingham und John Stones machten schlampige Zuspiele und Stockfehler folgten auf Stockfehler. Obwohl Slowenien nur einen Punkt benötigte, wagte sich das Team von Trainer Matjaz Kek angesichts des passiven Gegners in die Offensive. Benjamin Sesko aus Leipzig vergab per Kopf die erste Gelegenheit (5.).

Englands Klasse zeigte sich nur gelegentlich, wie zum Beispiel nach 20 Minuten: Nach einer beeindruckenden Kombination von Declan Rice und Phil Foden erzielte Bukayo Saka das vermeintliche Führungstor. Allerdings stand Foden zuvor deutlich im Abseits.

England noch lascher als bislang

Auch Kane kämpfte gegen die starken Innenverteidiger der Slowenen, seine ersten Schüsse wurden geblockt oder von Torwart Jan Oblak gehalten. Gallagher und Kane verpassten knapp vor der Halbzeit eine scharfe Hereingabe, was Englands beste Chance war. Eine englische Führung zur Pause wäre nach erneut schwachen 45 Minuten nicht verdient gewesen. Der Auftritt wirkte sogar noch müder als in den vorherigen Spielen.

Southgate brachte dann Youngster Kobbie Mainoo, der mit seiner bisherigen Mini-Rolle sichtlich unzufrieden war. Doch auf dem Rasen tat sich nicht viel. Aus Mangel an sehenswerten Angriffen bejubelten die Fans der Engländer sogar lautstark jeden Eckball ihres Teams, das sichtlich mit dem körperlichen Gegner zu kämpfen hatte. Ein wuchtiger Schuss von Rice (73.) strich knapp am langen Eck vorbei.

dpa