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Isabel Gose vor dem Finale über 800 Meter Freistil bei Schwimm-WM in Singapur

Die 23-Jährige will befreit ins Rennen gehen und ihre emotionale Reise mit einer Medaille krönen.

Isabel Gose ist ins WM-Finale geschwommen.
Foto: Vincent Thian/AP/dpa

Isabel Gose war sichtlich erleichtert. Der souveräne Einzug ins Finale über 800 Meter Freistil ließ die 23-Jährige lächeln. «Ich will da jetzt einfach befreit rangehen», sagte Gose in den Katakomben der WM-Schwimmhalle von Singapur. Am Samstag hat sie die Chance, ihre emotionale Südostasien-Reise inklusive Hochgefühlen nach Freiwasser-Gold und Ärger über ein Vorlauf-Aus mit einer Medaille im Becken zu krönen.

«Ich bin froh, dass ich so einen guten Vorlauf gemacht habe nach den 1.500 Metern», sagte Gose mit Blick auf ihr vorzeitiges Aus am Montag. Danach hatte sie erklärt, dass ihre Angst eingetreten und ihre Skepsis zu groß gewesen sei. Gose hatte durchblicken lassen, dass sie sich selbst zu sehr unter Druck setze und sie das runterziehe.

Gose berichtet von unbeantworteten Nachrichten

Die gebürtige Berlinerin, die seit Jahren bei Bundestrainer Bernd Berkhahn in Magdeburg trainiert, haderte, zweifelte und setzte auf Abstand. «Ich habe fast niemandem geantwortet, der mir nach den 1.500 geschrieben hat. Ich wollte davon einfach Abstand nehmen und das hat mir, glaube ich, geholfen», sagte sie.

„Ablenkung und Spaß im Team halfen auch dabei, Gose wieder auf die Beine zu bringen. Eigenen Angaben zufolge benötigte sie dafür keine sportpsychologische Hilfe.“

Raus aus dem Trubel

Die Qualifikation für das Finale mit der viertschnellsten Vorlaufzeit von 8:20,21 Minuten war nach dem zuvor Erlebten alles andere als selbstverständlich. Vor dem Rennen änderte Gose ihre Abläufe. Sie versuchte, sich möglichst viel aus dem ganz großen Trubel in der World Aquatics Championships Arena rauszuhalten. «Ich merke, dass wir schon drei Wochen unterwegs sind und dass mir das alles schnell zu viel wird», erklärte sie.

Gose nahm erstmals an den Weltmeisterschaften im Freiwasser teil. Zusammen mit Vierfach-Weltmeister Florian Wellbrock, Oliver Klemet und Celine Rieder holte sie Gold mit der Staffel – das ist jetzt fast zwei Wochen her. Danach erreichte sie den fünften Platz über 400 Meter Freistil und hatte auf der längsten Beckenstrecke einen Tiefpunkt.

Sehr starke Konkurrenz im Finale

Gose hatte im letzten Jahr bei der WM Silber über 800 Meter gewonnen. Einige Topstars hatten jedoch auf die Titelkämpfe in Doha im Februar verzichtet, da die Olympischen Spiele im Sommer stattfanden. Die Konkurrenz im Medaillenkampf ist in diesem Jahr ganz anders.

«Wir haben extrem starke Mädels», sagte Gose. Sie schwimmt unter anderem gegen die Olympiasiegerinnen Katie Ledecky (USA), Summer McIntosh (Kanada) und Lani Pallister (Australien) sowie Titelverteidigerin Simona Quadarella aus Italien. Das Finale ist für 14.21 Uhr/MESZ angesetzt.

dpa