Denz siegte nach 144 Kilometern im Alleingang, versöhnte sein Team und holte seinen dritten Giro-Etappensieg.
Deutscher Radprofi Nico Denz gewinnt Etappe beim Giro d’Italia
Nico Denz verteilte Handküsse und breitete die Arme aus. Der 31-Jährige hat mit einem Kraftakt für den ersten deutschen Etappensieg beim 108. Giro d’Italia gesorgt. Denz holte sich nach 144 Kilometern von Morbegno nach Cesano Maderno den Sieg im Alleingang. Er versöhnte auch sein Red-Bull-Team für eine bislang enttäuschende Italien-Rundfahrt nach dem Ausstieg der beiden Ex-Sieger und Mitfavoriten Primoz Roglic (Slowenien) und Jai Hindley (Australien).
Denz distanzierte sich 18 Kilometer vor dem Ziel von einer elfköpfigen Ausreißergruppe und siegte am Ende mit 61 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener Mirco Maesti und dem Belgier Edward Planckaert. Es war Denz‘ dritter Etappensieg beim Giro seiner Karriere, nachdem er im Jahr 2023 bereits zwei Siege errungen hatte. Der letzte deutsche Giro-Etappensieg wurde im Vorjahr von Georg Steinhauser erzielt.
Ein Tag in der Ausreißergruppe
Denz hatte früh mit einer großen Gruppe aus dem Hauptfeld herausgezogen. Etwa 33 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einer ersten Selektion, bei der unter anderem die sprintstarken Klassikerspezialisten Mads Pedersen (Dänemark) und Wout van Aert (Belgien) zurückgefallen waren.
«Das war nicht nur ein Sieg der Beine, sondern ein Sieg des Kopfes. Er ist ein supergeiler Typ, das hat er sich verdient», lobte Ex-Roubaix-Champion John Degenkolb bei Eurosport.
Favoriten schonen Kräfte für die Berge
Die Favoriten auf den Gesamtsieg hatten vor den schweren Bergetappen einen entspannteren Tag und kamen mit fast 14 Minuten Rückstand ins Ziel. Der Mexikaner Isaac del Toro führt weiterhin mit 41 Sekunden Vorsprung vor dem ehemaligen Sieger Richard Carapaz aus Ecuador. Der Brite Simon Yates liegt mit einem Rückstand von 51 Sekunden auf dem dritten Platz.
Am Freitag steht das nächste Duell in den Bergen an. Auf der 19. Etappe von Biella nach Champoluc über 166 Kilometer warten drei Berge der ersten Kategorie und insgesamt rund 5000 Höhenmeter. Alle Augen sind auf den 21-jährigen del Toro gerichtet. Nachdem der Youngster am Dienstag eineinhalb Minuten verloren hatte, zeigte er am Mittwoch mit seinem ersten Etappensieg Comeback-Qualitäten.