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Evenepoel schneller als Pogacar – Vingegaard verliert Zeit

Im ersten Einzelzeitfahren der Tour de France kommt es zum nächsten Kräftemessen der Stars. Weltmeister Evenepoel ist nicht zu schlagen, aber Pogacar gewinnt Zeit auf seinen größten Rivalen.

Phil Bauhaus vom Team Bahrain Victorious in Aktion.
Foto: Marco Bertorello/AFP/dpa

Zwischen den Weinfeldern der Bourgogne hat Radstar Tadej Pogacar ein spannendes Duell mit Weltmeister Remco Evenepoel ausgetragen und seinem großen Konkurrenten Jonas Vingegaard einen weiteren Schlag versetzt. Pogacar verpasste zwar den Sieg auf der siebten Etappe der Tour de France mit zwölf Sekunden Rückstand auf den belgischen Jungstar auf der 25,3 Kilometer langen Zeitfahrstrecke von Nuits-Saint-Georges nach Gevrey-Chambertin, baute aber seinen Vorsprung auf Titelverteidiger Vingegaard weiter aus.

Der Däne belegte mit einem Rückstand von 37 Sekunden auf Evenepoel den vierten Platz und gerät damit im Kampf um seinen dritten Tour-Triumph in Serie weiter ins Hintertreffen. Pogacar liegt in der Gesamtwertung nun 33 Sekunden vor Evenepoel, der allerdings im Hochgebirge gegen den slowenischen Ausnahmekönner chancenlos erscheint. Vingegaard ist 1:15 Minuten zurück Dritter.

Primoz Roglic aus dem deutschen Red Bull-Team verlor auch Zeit, jedoch weniger als befürchtet. Als Dritter war der Giro-Sieger von 2023 34 Sekunden langsamer als Evenepoel und liegt in der Gesamtwertung bereits 1:36 Minuten hinter seinem Landsmann Pogacar zurück. Der Traum vom Tour-Sieg bleibt für Roglic wohl unerfüllt.

Pogacar nimmt Revanche für Tour-Demütigung 2023

Pogacar hat jedoch die Revanche für 2023 geschafft, das erste Double aus Giro d’Italia und Tour seit Marco Pantani vor 26 Jahren rückt näher. Bereits bei seiner Kletter-Gala am Dienstag zum Alpen-Riesen Col du Galibier hatte der Slowene seine Extra-Klasse gezeigt und Vingegaard und Co. düpiert.

Im vergangenen Jahr hatte Pogacar im Tour-Zeitfahren noch eine empfindliche Niederlage gegen Vingegaard eingesteckt. 1:38 Minuten Rückstand auf nur 22,4 Kilometern kamen damals einer Demütigung gleich, die beim Superstar Spuren hinterlassen hatte. «Das Zeitfahren in Combloux war ein Moment, wo ich mental eingebrochen bin», gestand Pogacar ein.

Pogacar schon zur Halbzeit vor Vingegaard

Dieses Mal lief es anders. Nach dem einzigen Anstieg des Tages am Côte de Curtil-Vergy bei Kilometer 14,4 lag Pogacar bereits 13 Sekunden vor Vingegaard, der in diesem Jahr auch aufgrund seines schweren Sturzes bei der Baskenland-Rundfahrt nur drei kleinere Zeitfahren absolvierte. Ganz anders dagegen Pogacar, der nach 2023 alles auf den Prüfstand stellte und Helm, Material und Sitzposition optimierte – offenbar mit großem Erfolg.

Evenepoel flog trotz eines kurzfristigen mechanischen Problems über die Strecke, aber nur noch schneller. Der Weltmeister im Zeitfahren hatte sich gezielt auf diese Prüfung vorbereitet und die Strecke mehrmals besichtigt. Am Ende wurde der 24-Jährige mit dem ersten Etappensieg der Tour belohnt. Trotzdem hatte er einen kleinen Nachteil: Sein weißes Trikot als bester Jungprofi war weniger aerodynamisch als sein speziell konzipiertes WM-Dress.

Deutsche Radprofis chancenlos

Und die Deutschen? Von den acht Radprofis war Zeitfahrmeister Nils Politt als 29. noch der Beste. «Als deutscher Meister will man sich schon präsentieren. Die Beine waren ganz gut», sagte Politt. Gleichwohl hat Deutschland seit dem Abschied des viermaligen Zeitfahr-Weltmeisters Tony Martin vor drei Jahren keinen Spezialisten mehr in dieser Disziplin.

Am Samstag haben die Ausreißer die Möglichkeit, auf ihre Chancen zu hoffen. Auf der achten Etappe über 183,4 Kilometern zwischen Semur-en-Auxois und Colombey-les-Deux-Églises müssen zwei Anstiege der dritten und drei Berge der vierten Kategorie bewältigt werden. Wenn die Sprinter-Teams im letzten Drittel der Etappe jedoch ernst machen, könnte es erneut zu einer Massenankunft kommen.

„Es ist wichtig, regelmäßig Hände zu waschen, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern“, sagte Dr. Müller.

dpa