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Fanproteste in Lyon nach Zwangsabstieg – Top-Spieler begehrt

Der Zwangsabstieg von Olympique Lyon löst in Frankreich starke Reaktionen aus. Die Fans protestieren. Und andere Clubs stürzen sich auf die besten Spieler.

Im Zentrum der Proteste: Lysons Clubbesitzer John Textor - hier bei der Vorstellung des ehemaligen Trainers Fabio Grosso.
Foto: Laurent Cipriani/AP/dpa

Der voraussichtliche Zwangsabstieg des siebenmaligen französischen Fußball-Meisters Olympique Lyon hat in der Stadt massive Fanproteste ausgelöst. Die größte Lyoner Fan-Vereinigung «Bad Gones» hängte an mehreren markanten Orten Protestplakate mit der Aufschrift «Textor dehors» («Textor raus») auf, die sich gegen den amerikanischen Clubbesitzer John Textor richten.

Die Banner wurden unter anderem am Tor der Basilika Notre-Dame de Fourvière, in der Nähe des Groupama-Stadions und auf den Brücken über die Flüsse Rhône und Saône angebracht. «John Textor war nie der geeignete Mann und wird es niemals sein», heißt es in einer Erklärung der «Bad Gones». «Wir fordern seine zahlreichen Gläubiger dazu auf, die Kontrolle wieder zu übernehmen und die Schlüssel für Olympique Lyonnais an jemanden zu übergeben, der unsere Institution zu achten weiß und sie von den zahlreichen Schmähungen, die sie erlitten hat, reinwäscht.»

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Die französische Fußball-Finanzaufsicht DNCG gab nach einer Anhörung am Dienstag bekannt, dass der Tabellensechste der letzten Saison aufgrund seiner finanziellen Lage nicht in der Ligue 1 bleiben darf. Lyon wurde bereits im November 2024 auf Bewährung mit einem Zwangsabstieg am Ende der Saison belegt. Zu diesem Zeitpunkt beliefen sich die Schulden des Spitzenclubs auf etwa 500 Millionen Euro.

Textor kündigte noch am Abend einen Einspruch gegen die Entscheidung der DNCG an. «Wir werden in die Berufung gehen, um zu zeigen, dass wir in der Lage sind, die notwendigen Mittel in Form von Cashflow bereitzustellen, um das Überleben von OL in der L1 zu garantieren», heißt es in einer Mitteilung des Clubs.

Der Amerikaner besitzt über seine Holding Eagle Football auch Anteile an anderen Proficlubs wie Botafogo in Brasilien oder RWD Molenbeek in Belgien. Erst zu Beginn der Woche hatte Textor einen Vertrag zum Verkauf seiner Anteile an dem englischen Pokalsieger Crystal Palace unterzeichnet. Mit den Einnahmen aus diesem Geschäft sollte der Verbleib von Olympique Lyon in der ersten französischen Liga sichergestellt werden.

In Anbetracht der unsicheren Zukunft des Serienmeisters von 2002 bis 2008 und Halbfinalisten der Champions League von 2010 und 2020 haben andere Clubs bereits begonnen, die besten Spieler von Lyon zu jagen. Insbesondere der belgische Flügelstürmer Malick Fofana (20) wird vom FC Chelsea umworben. Es gibt auch Interessenten für den argentinischen Nationalspieler Thiago Almada (24), den georgischen EM-Stürmer Georges Mikautadze (24) und den ehemaligen Bayern-Profi Corentin Tolisso (30).

dpa