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Augsburg wird zur Heim-Macht: «Das war ein dreckiger Sieg»

Vier Spiele, vier Siege – der FC Augsburg punktet 2023 im eigenen Stadion maximal. Beim hart erkämpften 2:1 gegen Bremen bleibt die fußballerische Komponente aber auf der Strecke.

Augsburgs Torschütze Arne Maier (r) und Emirdan Demirovic jubeln über den Treffer zum 2:1.
Foto: Stefan Puchner/dpa

Enrico Maaßen feierte seine Mannschaft als eine neue Heimmacht in der Fußball-Bundesliga, ordnete den nächsten Erfolg vor den glücklichen Augsburger Fans aber auch sehr realistisch ein.

«Das war ein richtig dreckiger Sieg», sagte der Trainer nach dem 2:1 (1:1) des FC Augsburg gegen Werder Bremen. Manager Stefan Reuter äußerte sich ähnlich: «Wir haben einen glücklichen Dreier geholt. Es war ein wildes Spiel.»

Doch nach den 1:0-Siegen gegen Gladbach, Leverkusen und Hoffenheim gelang im vierten Heimspiel 2023 der vierte Sieg. «Das ist herausragend», sagte Maaßen stolz. Der FCA sammelt seine Punkte für ein 13. Jahr in der Bundesliga weiter fleißig daheim. 27 Zähler sind kein Ruhekissen im Abstiegskampf, aber beruhigend.

FCA in beiden Hälften als Schnellstarter

In einem von individuellen Aussetzern geprägten Spiel trafen am Samstag Dion Beljo (5. Minute) und Arne Maier (46.) vor 30.660 Zuschauern für die Gastgeber, die sich in beiden Hälften als Schnellstarter erwiesen. Der Däne Jens Stage war für die Gäste erfolgreich (14.). «Aus vielen Möglichkeiten haben wir mit einem Tor zu wenig gemacht», kommentierte Werder-Coach Ole Werner angesichts der Torschussbilanz von 17:9 für sein Team.

Alle waren gespannt auf das Duell der deutschen Torjäger. Doch das fiel weitgehend aus, da Augsburgs U21-Europameister Mergim Berisha nach muskulären Problemen unter der Woche nur als Einwechselspieler zum Einsatz kam. So konnte er sich nicht wirklich auf dem Platz mit Niclas Füllkrug messen. Werders WM-Teilnehmer war gefährlichster Bremer Akteur, traf aber nicht, auch weil Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz mehrmals gut parieren konnte.

Beljo: «Das Tor bedeutet mir sehr viel»

Für Berisha übernahm Winter-Zugang Beljo den Job als Torschütze. Der 21 Jahre alte Kroate demonstrierte seine ganze Klasse bei seinem ersten Bundesligator. Einen langen Ball nahm er hervorragend mit, behauptete den Ball gegen Werders Verteidiger Amos Pieper und Marco Friedl und traf schließlich im Fallen mit links ins lange Eck. «Sensationell gemacht», schwärmte Reuter. «Das Tor bedeutet mir sehr viel», kommentierte Beljo.

In der ersten Hälfte war es aber auch ein Spiel mit erstaunlichen Slapstick-Fehlern. Der flatterhafte FCA-Verteidiger Renato Veiga wurde nach einigen Aussetzern und zudem mit Gelb vorbelastet schon nach 34 Minuten ausgewechselt. Gikiewicz patzte, als er beim Gegentor zum 1:1 eine Flanke passieren ließ. «Den muss Rafa wegboxen», kommentierte Maaßen, der zugab: «Wir haben nicht gut Fußball gespielt.» Er hob das Positive hervor, den kämpferischen Einsatz und die Laufleistung seiner Mannschaft von 120 Kilometern.

Entscheidend für die plötzlich so heimstarken Augsburger war eine Woche vor dem schweren Spiel in München gegen den FC Bayern aber der angenehme Blick auf die Tabelle. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf die Plätze 16 bis 18. «Es ist ein gutes Gefühl, wenn man ein bisschen Abstand zu der gefährlichen Zone hat», sagte Maaßen. Aber er fügte sofort hinzu: «Die Antennen bei uns sind deutlich gespitzt.»

dpa