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Lichtblick bei schwerem Start: Hoffmann springt aufs Podest

Felix Hoffmann feiert in Lillehammer eine besondere Skisprung-Premiere. Seine älteren Teamkollegen haben dagegen Probleme – allen voran Andreas Wellinger.

Felix Hoffmann hat es auf das Podest geschafft. (Archivbild)
Foto: David Inderlied/dpa

Felix Hoffmann lachte und feierte seine Podest-Premiere mit den Teamkollegen. Der 28-Jährige bescherte der deutschen Skisprung-Mannschaft zum Abschluss eines beschwerlichen Weltcup-Wochenendes doch noch Grund zur Freude. «Es war sehr cool, es freut mich sehr», sagte Hoffmann in der ARD. Dann eilte er zur Siegerehrung.

Hoffmann erreichte in Lillehammer, Norwegen, den dritten Platz und stand zum ersten Mal in seiner Karriere überhaupt auf dem Weltcup-Podest. Sein lächelndes Gesicht bildete einen Kontrast zu den enttäuschten Gesichtern seiner erfahrenen Teamkollegen.

Wellinger: Schleichender Prozess als «Sauhund»

Andreas Wellinger schien im Selbstgespräch direkt nach der Landung nach Lösungen für seine Sprung-Probleme zu suchen. Der Olympiasieger von 2018 hatte einen enttäuschenden Start in die XXL-Saison mit der Vierschanzentournee, Olympia und der Flug-WM in Oberstdorf. Am Samstag schied Wellinger bereits in der Qualifikation aus und verpasste am nächsten Tag als 40. den zweiten Durchgang.

«Es ist weit weg von irgendeiner Leichtigkeit oder Selbstvertrauen», sagte Wellinger in der ARD nach seinem letzten Sprung des verkorksten Wochenendes auf 123,5 Meter. «Im Moment ist es wichtig, dass ich wieder ein Gefühl aufbaue.» Klar wurde aber auch: Das geht nicht von heute auf morgen.

Zwar könne man im Skispringen an vielen Stellschrauben drehen, einen Effekt merke man aber häufig nicht sofort, erklärte Wellinger. Dieser schleichende Prozess sei manchmal «ein Sauhund», stellte der 30-Jährige fest.

Schon tags zuvor hatte er deutliche Worte gewählt und gesagt: «Ich hänge über dem Eck wie ein abgestochener Vogel.» Dass sich das Material infolge von Regeländerungen nach dem Skandal um manipulierte Sprunganzüge norwegischer Springer bei der vergangenen WM verändert hat, macht die Sache nicht leichter.

Auch Geiger und Paschke nicht in Topform

Wellinger ist nicht der einzige Routinier in der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher, der aktuell Schwierigkeiten hat. Karl Geiger belegte am Sonntag den 23. Platz. Sein erster Versuch auf 127 Meter machte ihm Hoffnung. «Ich weiß, dass ich kleine Brötchen backen muss gerade. Aber so geht’s in die richtige Richtung», sagte der 32-Jährige und bestätigte den Eindruck nach seinem zweiten Versuch auf 126,5 Meter. Der drei Jahre ältere Pius Paschke landete auf Rang 27.

Hoffmann sprang hingegen 139 und 138 Meter. Er überholte direkt seinen viertplatzierten Mannschaftskameraden Philipp Raimund. «Ich bin sehr zufrieden. Am liebsten gibt man natürlich einen Podestplatz an den Teamkollegen ab», sagte der 25-Jährige.

Der Japaner Ryoyu Kobayashi sicherte sich den Sieg, während Domen Prevc aus Slowenien den zweiten Platz belegte. Österreich dominierte am Vortag. Daniel Tschofenig, Gewinner der Vierschanzentournee, landete vor seinen Teamkollegen Jan Hörl und Stefan Kraft.

Die Athleten setzen ihren Wettkampf im schwedischen Falun bereits am Dienstag im nächsten Weltcup fort.

dpa