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Verstappen triumphiert bei Formel-1-Windlotterie in Silverstone

Verstappen sicherte sich mit einer meisterhaften Schlussrunde die Pole Position vor Piastri und Norris, während Hamilton erstmals einen Ferrari fährt.

Schnellster im Abschlusstraining von Silverstone: Ferrari-Fahrer Charles Leclerc.
Foto: Darko Bandic/AP/dpa

Max Verstappen wischte sich nach seiner beeindruckenden Fahrt zur Pole Position bei der Formel-1-Windlotterie von Silverstone hochzufrieden mit dem Handtuch über das Gesicht. In der Red-Bull-Garage umarmten sich die Mechaniker nach einer herausfordernden Zeit jubelnd. Durch eine meisterhafte Schlussrunde sicherte sich der Weltmeister die beste Startposition für den britischen Grand Prix und überholte WM-Spitzenreiter Oscar Piastri sowie dessen McLaren-Kollegen Lando Norris auf den Plätzen zwei und drei.

«Es war schwierig da draußen mit dem Wind. Ich bin sehr glücklich, das gibt einen Motivationsschub für das Team», sagte Verstappen. Mit seiner 44. Pole Position egalisierte der Niederländer die Team-Bestmarke von Sebastian Vettel. Kurz vergessen waren der Ärger um das oft schwer zu fahrende Auto und die anhaltenden Spekulationen um einen Wechsel des Vierfach-Champions zu Mercedes.

Silverstone als Zuschauermagnet

Knapp eine halbe Million Fans erwarten die Veranstalter an diesem Wochenende in der Grafschaft Northamptonshire. Kein Grand Prix hatte zuletzt mehr Zuschauer. Vor 75 Jahren führte die Formel 1 in Silverstone ihr Premieren-Rennen auf, das Fahrgeschäft erlebt derzeit in ein größeres Wachstum als je zuvor. «Silverstone hat die richtigen Eigenschaften, um für immer im Rennkalender zu bleiben», sagte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali wenige Tage vor dem Gastspiel in Mittel-England. 

Der Held der Massen ist auch in diesem Jahr Rekordweltmeister Lewis Hamilton, der sein Heimrennen schon neunmal gewonnen hat. «Von meinem ersten Sieg 2008 bis zu meinem neunten im vergangenen Jahr stand die Menge immer hinter mir. Und wo auch immer ich auf der Strecke bin, kann ich ihre Energie im Cockpit fühlen», sagte der 40-Jährige. Zum ersten Mal allerdings fährt Sir Lewis einen Ferrari in Silverstone, nachdem er vor der Saison überraschend Mercedes verlassen hatte. 

Hamilton wartet nach elf Saisonrennen immer noch auf einen Grand-Prix-Sieg mit der Scuderia. Die McLaren sind das Maß der Dinge. Vor dem Rennen am Sonntag (16.00 Uhr/Sky) führt der Australier Piastri die Gesamtwertung mit 15 Punkten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Norris an. Verstappen liegt als WM-Dritter bereits 61 Punkte hinter Piastri, nach seinem jüngsten Ausfall in Österreich.

Colapinto muss nach Dreher um Cockpit bangen

Bevor es in der Qualifikation ernst wurde, mussten die Piloten zunächst zurück in die Garagen. Franco Colapinto drehte sich vom Kiesbett ab und musste seinen beschädigten Alpine am Rand abstellen. Der 22-jährige Argentinier, der erst Anfang Mai Jack Doohan ersetzt hatte, muss nach einer Serie von schwachen Auftritten schon wieder um sein Cockpit bangen.

Als die Strecke wieder frei war, hatte auch Nico Hülkenberg schnell Feierabend. Für den Kick-Sauber-Fahrer reichte es nur zu einem enttäuschenden 19. Platz. «Wir haben nicht den Speed wie in den letzten drei Rennen und waren nicht konkurrenzfähig genug bisher», sagte der 37-Jährige.

Der Kampf um die Pole-Position wurde zu einem wahren Schlagabtausch. Es schien lange Zeit, als würde der führende WM-Fahrer Piastri erneut vorne landen, obwohl Hamilton seine Silverstone-Magie erneut zu entfalten schien. Allerdings leistete sich der Rekordchampion im entscheidenden Moment einen kleinen Fehler und wurde nur Fünfter, während Verstappen noch einmal zulegte. In der letzten Runde übernahm der Niederländer die Führung und jubelte über den Boxenfunk.

dpa