Der pfeilschnelle Angreifer zeigt konstant gute Leistungen und beeindruckt nicht nur auf dem Platz, sondern auch durch sein Engagement und Bescheidenheit.
Neuer Star beim BVB: Adeyemi überzeugt auf ganzer Linie

Karim Adeyemi klatschte motiviert in die Hände und lachte. Das trüb-neblige Dortmunder Herbstwetter konnte die Stimmung des deutschen Nationalspielers beim Abschlusstraining vor dem Champions-League-Duell mit Athletic Bilbao nicht trüben. Kein Wunder: Bei Adeyemi läuft es. Der 23-Jährige ist einer der großen Gewinner des überzeugenden BVB-Saisonstarts.
Trotz zuletzt viel Lobes von den Teamkollegen und aus dem Umfeld von Borussia Dortmund bleibt der pfeilschnelle Angreifer bescheiden. «Ich habe jetzt fünf Spiele ganz gut gespielt. Da kann man aber noch nicht sagen, das ist konstant», sagte er nach dem 2:0-Sieg am Samstag in der Fußball-Bundesliga beim FSV Mainz 05. «Ich brauche auf jeden Fall mehr Spiele, die so verlaufen.»
Adeyemi hat unter Kovac das Verteidigen neu gelernt
In den letzten drei Spielen hat Adeyemi jedes Mal als Torschütze geglänzt. Sein Können mit dem Ball, im Eins-gegen-Eins und vor dem Tor hat er auch in den vergangenen Spielzeiten immer wieder gezeigt. Früher gab es nach herausragenden Spielen jedoch auch regelmäßig längere Phasen, in denen Adeyemi unauffällig spielte und seine Klasse nicht abrufen konnte.
Ein Grund dafür, dass er einen ganz neuen Stellenwert bei seinem Club und den BVB-Fans genießt, ist sein bisheriges Auftreten in dieser Saison – aber nicht der einzige.
Unter Trainer Niko Kovac, der sehr viel Wert auf Disziplin und gemeinsames Verteidigen legt, hat sich Adeyemi enorm weiterentwickelt. Der feine Techniker, der sich selbst eigentlich eher als «Freigeist» sieht, arbeitet viel konsequenter mit nach hinten als noch in seinen Anfangsjahren beim BVB. Er scheint verstanden zu haben, dass nur so gemeinsamer und nachhaltiger Erfolg möglich ist.
Aufeinandertreffen mit Nico Williams
«Wir haben jetzt gerade einen guten Lauf, weil wir defensiv sehr gut stehen. Aber das erwartet der Trainer auch von uns», erklärte Adeyemi. «Vielleicht geht er mehr darauf ein, dass wir alle verteidigen müssen – deswegen läuft es da so gut.» In der Bundesliga hat Borussia Dortmund saisonübergreifend 13 Spiele in Serie nicht verloren. Zuletzt siegte der BVB zudem in der Liga viermal nacheinander zu null.
Wenn die Westfalen an diesem Mittwoch (21 Uhr/DAZN) auch gegen Bilbao gewinnen, wären sie auch in der Königsklasse mit vier Punkten nach zwei Spielen auf Kurs, selbst wenn Nico Williams ein Ausnahmefußballer ist. Zum Auftakt gab es ein spektakuläres 4:4 bei Juventus Turin.
Gerüchte um Barça-Interesse
Auch in Italien traf Adeyemi. Die wichtige Rolle des gebürtigen Münchners, der vor drei Jahren aus Salzburg kam und mittlerweile beim Revierclub spielt, zeigt sich auch außerhalb des Platzes. Der meist gut gelaunte Außenstürmer gibt nach den Spielen jetzt oft Interviews und vertritt das Team nach außen.
Vor allem sind es jedoch natürlich seine Leistungen, die ins Auge fallen. Es gibt immer wieder Gerüchte über potenzielle Adeyemi-Interessenten aus dem Ausland. Berichten zufolge soll der FC Barcelona mit dem ehemaligen Bundestrainer Hansi Flick ein Auge auf ihn geworfen haben.
«Wir werden uns natürlich strecken müssen, um solche Spieler zu halten», sagte Sportdirektor Sebastian Kehl jüngst im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF zu Adeyemi, aber auch zu anderen begehrten Dortmundern wie Nico Schlotterbeck. Adeyemis Vertrag beim Revierclub gilt noch bis 2027.
Dass ihm trotz seiner überragenden Form aktuell nicht alles gelingt, wurde übrigens im Training deutlich. Als Adeyemi versuchte, einen hohen Pass elegant mit der Hacke anzunehmen, versprang der Ball deutlich. «Hoppala», kommentierte Adeyemi salopp und lächelte.