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Francesco Friedrich triumphiert in Viererbob-Rennen bei WM in Lake Placid

Deutscher Bobpilot holt 16. WM-Gold mit knappem Vorsprung vor Konkurrenz und sichert sich sechstes WM-Double seit 2017.

Francesco Friedrich hat mit Gold im Viererbob seinen insgesamt 16. WM-Titel gewonnen.
Foto: Seth Wenig/AP/dpa

Francesco Friedrich hat das Abbruch-Rennen im Viererbob bei der Weltmeisterschaft in Lake Placid gewonnen. Der zweimalige Doppel-Olympiasieger aus Pirna setzte sich nach drei Wertungsläufen mit 0,28 Sekunden Vorsprung gegen den Berchtesgadener Johannes Lochner durch und holte sein insgesamt 16. WM-Gold. Dritter wurde der Brite Brad Hall. Für Friedrich war es das sechste WM-Double seit 2017. Adam Ammour vom BRC Thüringen fiel im letzten Lauf hinter US-Pilot Frank del Duca von Rang vier auf fünf zurück.

Abbruch nach Beton-Fahrt

Am Tag zuvor herrschte auf der Bahn am Mount van Hoevenberg absolutes Chaos. Nachdem beim Berchtesgadener Lochner in Kurve fünf das Eis gebrochen war und die Hinterkufen auf blankem Beton komplett abgefahren wurden, entschied die Jury nach heftigen Protesten, dass Lochner seinen Lauf wiederholen sollte. Die Deutschen unter Cheftrainer René Spies legten jedoch Einspruch ein, da eine Doppelbelastung innerhalb von 30 Minuten den Wettbewerb verzerren würde.

Friedrich musste auch im zweiten Lauf die Betonstelle umfahren, was ihm wertvolle Zeit kostete, nachdem er mitten in seiner Startvorbereitung bei Grün gestoppt wurde. Schließlich wurde der zweite Durchgang von der Jury annulliert und das Rennen mit dem dritten Lauf fortgesetzt.

Friedrich baut Vorsprung aus

Im zweiten Wertungslauf fuhr der 34-jährige Rekordweltmeister Friedrich erneut die Tagesbestzeit bei Temperaturen um sechs Grad Celsius und erhöhte seinen Vorsprung vor dem Finaldurchgang von 29 auf 54 Hundertstelsekunden. Auch beim Start war er mit seiner Crew Matthias Sommer, Alexander Schüller und Felix Straub wie zuvor in 4,94 Sekunden der Schnellste.

Lochner, der mit FES-Mechaniker Enrico Zinn Sonderschichten einlegte, musste nicht nur seine platt gefahrenen Hinterreifen wechseln, sondern auch den beim Start eingetretenen Haubendeckel. Er hatte dann in der Schikane zwei Bandenberührungen und hielt den Briten Hall, der nach der Annullierung am Vortag heftig gegen den Weltverband IBSF wetterte, nur knapp mit zwei Hundertstelsekunden auf Distanz und sicherte Silber im Finallauf ab.

dpa