Vonn stürzte spektakulär, Weidle-Winkelmann landete auf dem enttäuschenden 23. Platz. Aicher hingegen feierte einen tollen sechsten Platz.
Enttäuschung bei Vonn und Weidle-Winkelmann nach schmerzhaftem Crash
Nachdem Lindsey Vonns WM-Comeback mit einem schmerzhaften Crash endete, war Kira Weidle-Winkelmann frustriert über ihr eigenes Rennen und wollte nur noch schreien. Sowohl die US-amerikanische Star-Rückkehrerin als auch die Deutsche starteten enttäuscht in die Ski-WM von Saalbach-Hinterglemm. Beim Heimsieg von Stephanie Venier aus Österreich im Super-G mussten die beiden Sportlerinnen verärgert abreisen. Ein sechster Platz von Emma Aicher war der positive Lichtblick aus deutscher Sicht.
Vor allem der Auftritt von Vonn aber sorgte bei den 14.500 Fans im Zielstadion von Saalbach für einen Schreckmoment. Die 40-Jährige raste bei einer Rechtskurve mit hohem Tempo direkt in ein Tor und schied aus. Der rechte Arm wurde nach hinten gerissen, in einer großen Schneewolke bremste Vonn abrupt ab und fuhr nicht mehr weiter. Sie hielt sich sofort die Schulter. Immerhin konnte die einstige Speed-Queen alleine ins Tal rutschen und dort sogar den Fans winken. Ob sie sich dennoch verletzt hat, war zunächst unklar.
Freud und Leid im deutschen Zweier-Team
Bei Weidle-Winkelmann war der Schmerz nach einem völlig enttäuschenden 23. Platz und 1,89 Sekunden Rückstand nur psychisch – dafür heftig. «Irgendwo muss ich mal ganz, ganz laut schreien jetzt», sagte die Starnbergerin beim Verlassen des imposanten Zielgeländes. Sie hatte schon auf der Piste gemerkt, dass sie nicht richtig in Fahrt kommt und dann im Ziel völlig baff auf die Anzeigetafel geguckt.
Ganz anders ging es Teamkollegin Aicher, die ihren sechsten Platz fast so sehr bejubelte wie Edelmetall. «Ich bin hergekommen und war so weit von den Top 10», erinnerte sie. «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Skifahren heute und dass ich es von oben bis unten zeigen konnte.» Nur 28 Hundertstelsekunden fehlten Aicher zu Bronze, das an die zeitgleichen Kajsa Vickhoff Lie aus Norwegen und Lauren Macuga aus den USA ging. Für Lie war es ein kurioses Déjà-vu: Schon bei der WM 2023 hatte sie sich Platz drei geteilt – damals mit Cornelia Hütter aus Österreich.
Venier erlöst Ski-Nation Österreich vor Pleiten-Sorgen
Die neue Weltmeisterin Venier setzte sich dank einer famosen Fahrt mit einer Zehntelsekunde Vorsprung vor Federica Brignone aus Italien durch. Sie erlöste die Ski-Nation Österreich, die noch vor zwei Jahren in Courchevel ohne WM-Gold geblieben war und beim Heim-Event vor einem weiteren Reinfall zitterte. «Es klingt unreal», sagte Venier im ORF als neue Weltmeisterin. «Venier lässt Saalbach beben», schrieb die «Kronen Zeitung» auf ihrer Homepage.
Als die Tirolerin auf dem Podium vor Freude weinte, lächelte besonders die 22-jährige Macuga über ihren Überraschungserfolg. Mit einem Schlapphut im Blümchenmuster und einer knallbunten Skihose nahm sie die Glückwünsche von ihrer Teamkollegin Vonn entgegen. Vonn hatte sich ihre Rückkehr auf die WM-Bühne nach sechs Jahren Pause jedoch ganz anders vorgestellt.
Super-G der Männer am Freitag
Bereits während der Abfahrtstrainings wurde die ehemalige Weltcup-Gesamtsiegerin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin deutlich abgehängt. Dann erkrankte sie auch noch und postete einen Tag vor dem Super-G-Rennen ein Bild online, auf dem sie mit einem Inhaliergerät zu sehen war.
Vonn und Weidle-Winkelmann haben die Möglichkeit zur Wiedergutmachung bei der Abfahrt am Samstag um 11.30 Uhr. Die Männer sind bereits am Freitag um 11.30 Uhr mit dem Super-G an der Reihe. Romed Baumann, Luis Vogt und Simon Jocher sind für Deutschland vorgesehen, wobei Jocher trotz Bandscheibenvorfall und Fersenprellung versuchen wird.