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Nico Sturm: Deutschlands Anführer bei der Eishockey-WM

Sturm hebt das Team auf ein neues Niveau, gewinnt Bullys und führt die DEB-Auswahl zum Viertelfinale. Er ist ein absoluter Profi und Führungsperson auf dem Eis.

Soll die deutsche Mannschaft bei der WM führen: Nico Sturm.
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Nico Sturm ist bei der Eishockey-Weltmeisterschaft Deutschlands Unterschiedsspieler. Seine Mitspieler schwärmen vom NHL-Profi, auch Bundestrainer Harold Kreis ist schwer angetan.

Sturm hebt die Nationalmannschaft wie bei der 8:1-Gala gegen Lettland auf ein neues Niveau. «Er ist ein absoluter Profi. In der Kabine und auf dem Eis ist er eine Führungsperson, absolut», beschrieb Kreis seinen neben Kapitän Moritz Müller wichtigsten Spieler.

Sturm ist einer dieser Eishockeyspieler, die jeder Trainer gerne in seiner Mannschaft hat. Er ist ein sogenannter Zwei-Wege-Stürmer, der sowohl defensiv als auch offensiv seine Stärken hat. Er ist ein Akteur, der in den entscheidenden Phasen einer Partie auf dem Eis steht. «Du weißt genau, wenn die Situation kritisch ist und Nico steht auf dem Eis, wird er die richtige Entscheidung treffen», sagte NHL-Kollege JJ Peterka von den Buffalo Sabres.

Lust auf Verantwortung

Mit Verantwortung kann der Profi von den San Jose Sharks bestens leben und umgehen. «Die strebe ich an», sagte er. Sturm weiß um seinen Status. Die Rolle schiebt er nicht weg – im Gegenteil. «Ich hoffe schon, dass ich den Jungs Selbstvertrauen mitgeben kann, wenn ich auf dem Eis bin. Sie sollen denken: Der ist draußen, der macht das», sagte Sturm. «Das ist auch mein Job in San Jose. Ich denke, ich mache den auch sehr gut.»

«Er gibt uns sehr, sehr viel Stabilität», merkte Peterka an. «Das haben wir im Hinterkopf und das gibt Vertrauen in der Truppe.» Dies rechtfertigt Sturm auf dem Eis. Beim 8:1 am Mittwoch gegen den WM-Dritten Lettland war er an den ersten beiden Treffern beteiligt. Das achte Tor machte der Nordamerika-Profi dann selbst. «Es hat sehr viel Spaß gemacht», sagte der Nationalspieler.

Sturm ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes. Vor etwa einem Jahr spielte er eine entscheidende Rolle beim Gewinn der Silbermedaille bei der WM in Tampere, Finnland. Derzeit führt er das deutsche Team erneut in Richtung Viertelfinale, obwohl der Start des Turniers etwas schwierig war.

Zwei Spiele bei der Weltmeisterschaft verpasste Sturm aufgrund einer Verletzung, zweimal musste die Nationalmannschaft gegen die NHL-Stars der USA (1:6) und Schweden (1:6) Lehrgeld zahlen. Eine Aussprache mit dem Trainer und innerhalb der Mannschaft nach den beiden Niederlagen zeigte rasch Wirkung und war ein wichtiger Faktor. Die Rückkehr von Sturm gegen Lettland war eine weitere.

«Er spielt ja nicht umsonst in der NHL, der besten Liga der Welt», sagte Berlins Verteidiger Kai Wissmann über den Team-Leader und nannte eine weitere Sturm-Stärke. «Er gewinnt sehr viele Bullys für uns», betonte der Berlins Meister-Kapitän. «Das ermöglicht uns, mit dem Puck zu starten und nicht erst 20 Sekunden hinter dem Gegner herzurennen. Er ist ein sehr wichtiger Spieler, ganz klar.»

Auf Kurs Viertelfinale

In den verbleibenden drei Vorrundenspielen soll Sturm erneut die Führung übernehmen. Am Freitag (16.20 Uhr/Pro Sieben und MagentaSport) spielt das Team gegen Kasachstan. Anschließend folgen einen Tag später Polen und zum Abschluss der Gruppenphase am Dienstag Frankreich.

Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen steht die DEB-Auswahl derzeit bestens da. Das Kreis-Team dürfte sich gegen die Außenseiter sogar noch eine Niederlage leisten. Das Minimalziel Viertelfinale scheint nur noch Formsache zu sein. «Wir sind auf Kurs», sagte Sturm.

dpa