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Fußball-Bundesliga der Frauen gründet Ligaverband

Nun hat auch die Fußball-Bundesliga der Frauen einen Ligaverband. An dessen Spitze steht Katharina Kiel. Nach zuletzt öffentlich ausgetragenem Streit ist auch der DFB an Bord – zumindest ein bisschen.

Das Führungstrio des neu gegründeten Ligaverbandes für die Fußball-Bundesliga der Frauen.
Foto: Michael Brandt/dpa

Die 14 Vereine der Bundesliga haben den Ligaverband Frauen-Bundesliga FBL e.V. mit Katharina Kiel als Vorsitzende gegründet. Bei der Gründungsveranstaltung im Eintracht-Stadion in Frankfurt am Main war auch der Deutsche Fußball-Bund mit Präsident Bernd Neuendorf an der Spitze nach einer Last-Minute-Annäherung dabei. In der vergangenen Woche kam es zu einem offenen Streit zwischen dem DFB und den Clubs.

Der DFB und die Vereine hatten sich kurz vor knapp angenähert. Die Pressekonferenz zur Bekanntgabe von Personalien und Strategie des Ligaverbandes begann daher mit über einstündiger Verspätung.

Die 33 Jahre alte Kiel, Frauenfußball-Direktorin bei der Eintracht, wurde einstimmig als Präsidentin gewählt. «Es ist ein sehr, sehr historischer Tag für uns», sagte sie. 1. Vizepräsidentin ist Veronica Saß, Direktorin Recht beim FC Bayern München, 2. Vizepräsident Florian Zeutschler von SGS Essen.

Grußwort vom DFB-Präsidenten

Zuvor hatten sich der DFB und die 14 Frauen-Bundesligisten unmittelbar vor der Gründung des Ligaverbandes doch zusammengerauft. «Heute steht die Gründung des Verbandes im Vordergrund. Die Idee mit dem DFB ist nicht zerschlagen. Unsere Aufgabe bleibt es, ergebnisoffen die nächsten Schritte zu gehen», sagte Kiel. DFB-Chef Neuendorf hatte ein Grußwort gehalten.

Alleingang der Clubs nicht ausgeschlossen

Im Unterschied zum Profifußball der Männer, der bereits unter dem Dach der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisiert und vermarktet wird, wird die Frauen-Bundesliga bisher vom DFB betrieben. Der Verband plant, gemeinsam mit dem Ligaverband zur Saison 2026/2027 eine gemeinsame FBL GmbH zu gründen, doch letzte Woche entbrannte ein heftiger Streit zwischen dem DFB und den Vereinen.

Die Vereine werfen dem DFB vor, er habe mit bereits getroffenen Absprachen gebrochen. Außerdem geht es um Entscheidungsgewalt und die Laufzeit des Gemeinschaftsunternehmens. Kiel schloss allerdings auch einen Alleingang der Clubs nicht aus. «Jeder Weg hat Vorteile und Nachteile», sagte sie.

Der Ligaverband soll die Strukturen in der Bundesliga professionalisieren. Der DFB plant, in den nächsten acht Jahren 100 Millionen Euro zu investieren, während die Vereine von ihrem errechneten Anteil in Höhe von bis zu 700 Millionen Euro sprechen.

dpa