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DFB-Präsident Theo Zwanziger: Verfahren wegen Steuerhinterziehung soll eingestellt werden

Vorschlag: Einstellung gegen 5.000 Euro für gemeinnützigen Zweck. Anwalt und Staatsanwaltschaft äußern sich am 3. April.

Die Vorsitzende Richterin Eva-Marie Distler schlägt die Einstellung des Verfahrens gegen Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger vor.
Foto: Arne Dedert/dpa/POOL/dpa

Das Landgericht Frankfurt möchte das Verfahren gegen den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung überraschend einstellen.

Die Vorsitzende Richterin Eva-Marie Distler brachte diesen Vorschlag am 25. Verhandlungstag vor. Um die Einstellung des Verfahrens zu erreichen, soll eine Geldzahlung in Höhe von 5.000 Euro für einen gemeinnützigen Zweck geleistet werden. Zwanzigers Anwalt und die Staatsanwaltschaft Frankfurt gaben bekannt, dass sie sich am 3. April bei der nächsten Verhandlung zu diesem Vorschlag äußern werden.

Richterin: «der Falsche auf der Anklagebank»

Nach Ansicht des Gerichts hat sich der 79 Jahre alte Zwanziger «nicht aktiv an der Verschleierung» einer DFB-Zahlung von 6,7 Millionen Euro im April 2005 an den Fußball-Weltverband FIFA beteiligt. Die Buchung als Betriebsausgabe durch den DFB sei nach derzeitigem Erkenntnisstand zulässig gewesen. «Mit Theo Zwanziger sitzt der Falsche auf der Anklagebank», sagte Distler. 

Nach Prüfung der bisherigen Beweise handelte es sich bei der damaligen Überweisung um die Rückzahlung eines Darlehens in Höhe von zehn Millionen Schweizer Franken, das Franz Beckenbauer im Jahr 2002 vom französischen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus erhalten hatte.

Das Geld wurde in fünf Tranchen auf ein Firmenkonto des damaligen FIFA-Exekutivmitglieds, Mohamed bin Hammam, nach Katar überwiesen. Als Gegenleistung erhielt das WM-OK von der FIFA einen Zuschuss von 250 Millionen Schweizer Franken für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.

dpa