Grandioser Struff erreicht völlig überraschend Achtelfinale
Qualifikant Struff gelingt bei den US Open der nächste Coup. Er spielt tatsächlich ums Viertelfinale. Mit einem starken Auftritt entnervt er einen Publikumsliebling – und das in einer Krisensaison.
Ein völlig überraschender Erfolg: Jan-Lennard Struff zählt zu den Top 16 bei den US Open.
Foto: Seth Wenig/AP/dpa
Der Qualifikant Jan-Lennard Struff hat überraschend das Achtelfinale der US Open erreicht. Mit einer beeindruckenden Leistung besiegte der 35-jährige Tennisprofi den amerikanischen Publikumsliebling Frances Tiafoe und gewann mit 6:4, 6:3, 7:6 (9:7).
Der Sauerländer gewann nach 2:09 Stunden das Spiel gegen den zweimaligen US-Open Halbfinalisten und die Nummer 17 der Weltrangliste. Struff begann erst zu wackeln, als er bei 5:3 im dritten Satz zum Matchgewinn aufschlug. Doch der Davis-Cup-Profi erholte sich schnell und zeigte Nervenstärke im Tiebreak. Struff ist der erste von drei deutschen Tennis-Herren, der es in die zweite Woche geschafft hat.
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Auftritt gegen Djokovic?
Dort steht er vor einem potenziell großen Auftritt gegen den serbischen Topstar Novak Djokovic, wenn dieser sich in der Nacht gegen den Briten Cameron Norrie durchsetzt. Alexander Zverev und Daniel Altmaier haben noch die Möglichkeit, in die Runde der besten 16 einzuziehen.
Struff gelang an diesem Nachmittag in New York lange vieles wie gewünscht. Im viertgrößten Stadion in Flushing Meadows drängten sich die Zuschauer auch um die Stehplätze oberhalb der Ränge. Deutlich mehr als die gut 8.000 Zuschauer, die Sitzplätze fanden, ließen sich das Drittrundenduell nicht entgehen. Die US-Fans konnten jedoch nicht jubeln.
Tiafoe liegt am Boden
Nachdem der erste Satz an den Außenseiter gegangen war, warf sich Tiafoe nach einem Ball auf den Hartplatz – und streckte sich vergeblich. Die Szene stand sinnbildlich für das Geschehen. Kurz darauf führte Struff wieder mit einem Break.
Tiafoe wirkte entnervt, Struff blieb unbeeindruckt. «Er ist mental unglaublich stark. Er gibt ihm keine Chance, weil er bärenstark von Anfang an gespielt hat», sagte der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker.
Drittes Grand-Slam-Achtelfinale
Struff befand sich in dieser Saison lange Zeit in einer Formkrise. In der Weltrangliste ist der ehemalige Top-30-Spieler auf Platz 144 abgerutscht. Daher musste sich der Warsteiner durch die Qualifikation ins Hauptfeld des Grand-Slam-Turniers kämpfen.
In der zweiten Runde hatte der Deutsche bereits überraschend gegen den Weltranglisten-11. Holger Rune aus Dänemark triumphiert. Nun hat der Davis-Cup-Spieler sein insgesamt drittes Grand-Slam-Achtelfinale nach den Erfolgen bei den French Open 2019 und 2021 erreicht. Ihm steht damit ein Preisgeld von 400.000 Dollar sicher (340.000 Euro).
