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Heftiger Regen: Mögliches Ronaldo-Debüt verschoben

Ein mögliches Debüt von Cristiano Ronaldo fällt in Saudi-Arabien buchstäblich ins Wasser. Eine Menschenrechtsorganisation fordert von dem Superstar eine klare Haltung.

Cristiano Ronaldo spielt jetzt für den Club Al-Nassr in Saudi-Arabien.
Foto: Amr Nabil/AP/dpa

Das erste Spiel des saudischen Clubs Al-Nassr nach der Verpflichtung von Superstar Cristiano Ronaldo ist wegen heftigen Regens um einen Tag verschoben worden. Das teilte der Verein auf Twitter mit.

Durch die Wetterbedingungen sei die Stromversorgung im Stadion beeinträchtigt worden. Ursprünglich sollte das Heimspiel gegen Al-Ta’ee um 16.00 Uhr MEZ angepfiffen werden. 

Unklar ist aber, ob Ronaldo überhaupt eingesetzt werden kann. Hintergrund ist eine Zwei-Spiele-Sperre, die der englische Fußball-Verband am 23. November gegen den fünfmaligen Weltfußballer ausgesprochen hat, weil er einem Fan das Handy aus der Hand geschlagen hatte. Ronaldo hatte kurz darauf seinen Vertrag bei Manchester United aufgelöst und konnte die Sperre nicht mehr verbüßen. 

Laut FIFA-Statuten geht eine Sperre gewöhnlich auf den neuen Club über. Der Fußball-Weltverband verwies auf Anfrage auf sein Regelwerk und den saudischen Verband. Ob das Strafmaß von der saudischen Pro League übernommen wird, ist aber ungewiss.

Ronaldo wurde am Dienstag bei Al-Nassr vorgestellt, wo er einen Vertrag über zweieinhalb Jahre unterschrieben hatte. Medienberichten zufolge soll der fünfmalige Weltfußballer inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen. 

Amnesty International fordert klare Haltung von Ronaldo

Nach dem Wechsel von Ronaldo zum saudi-arabischen Club Al-Nassr forderte Amnesty International den Star auf, sich zur Menschenrechtslage vor Ort zu äußern. «Anstatt Saudi-Arabien ohne Kritik zu loben, sollte Ronaldo seine beachtliche öffentliche Reichweite nutzen, um auf Menschenrechtsfragen im Land aufmerksam zu machen», sagte Dana Ahmed, die Nahost-Expertin von Amnesty International. Allein auf Instagram folgen Ronaldo knapp 530 Millionen Menschen.

Die Menschenrechtsorganisation warf Saudi-Arabien in einer Mitteilung Sportswashing vor, also den Versuch, mit Investitionen in den Sport sein Image aufzubessern. Die Verpflichtung des 37-jährigen Weltfußballers solle von Menschenrechtsproblemen im Land ablenken, schrieb Amnesty. «Cristiano Ronaldo soll nicht zulassen, dass sein Ruhm und seine Berühmtheit zu einem Werkzeug des saudischen Sportswashing werden», sagte Ahmed. Wegen Verbrechen wie Mord, Vergewaltigung und Drogenschmuggel würden regelmäßig Menschen im Land hingerichtet. Nach Angaben von Amnesty International wurden im vergangenen Jahr an nur einem Tag 81 Menschen in Saudi-Arabien hingerichtet.

dpa