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HSV zurück auf Aufstiegskurs – Darmstadt weiter vorn

Chancen im Minutentakt und leidenschaftlicher Kampf. Das 3:2 im sehenswerten Zweiliga-Spitzenspiel beim SC Paderborn verhilft dem HSV aus der Ergebniskrise. Tabellenführer bleibt Darmstadt.

HSV-Torschütze Robert Glatzel (3.v.r) feiert seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 mit Miro Muheim (l), Ludovit Reis (2.v.r) und Jonas Meffert (r).
Foto: Friso Gentsch/dpa

Ergebniskrise beendet, Selbstzweifel vertrieben – der Hamburger SV hat in seinem langen Kampf um die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus neuen Mut geschöpft und den Angriff des SC Paderborn auf die Tabellenspitze in spektakulärer Manier abgewehrt.

Dank des 3:2 (2:1) im sehenswerten Zweitliga-Spitzenspiel bei den hoch gehandelten Ostwestfalen ging eine Negativserie von zuletzt drei Pflichtspielniederlagen zu Ende. Nach Toren von Robert Glatzel (23.), Jean-Luc Dompé (45.+1) und László Bénes (69.) vor 15.000 Zuschauern kehrte das Team von Trainer Tim Walter als Tabellenzweiter auf die direkten Aufstiegsplätze zurück und verkürzte den Abstand zu Tabellenführer SV Darmstadt 98 auf einen Punkt.

Hamburg dreht nach frühem Rückstand die Partie

Selbst der Fehlstart in die Partie mit dem frühen Gegentreffer durch Robert Leipertz (3. Minute) brachte den einstigen Bundesliga-Dino diesmal nicht ins Wanken. Mit großem Einsatz, mannschaftlicher Geschlossenheit und viel Tempo sorgten Glatzel und Dompé noch vor der Pause für die Wende. Auch nach dem zweiten Treffer von Leipertz zeigten die Norddeutschen eine positive Reaktion. Die schöne Vorarbeit des starken Dompé veredelte Bénes mit einem unhaltbaren Fernschuss ins Netz.        

«Wir wussten, dass wir nach den vergangenen Spielen eine Reaktion zeigen mussten. Und das war eine perfekte Reaktion», kommentierte Torschütze Glatzel bei Sky. Ähnlich euphorisch reagierte Trainer Walter: «Meine Mannschaft hat heute sehr viel Energie versprüht.»   

Weiter an der Tabellenspitze bleibt aber Darmstadt. Doch mit wachsenden Personalnöten geht allmählich die Schlagkraft der Vorwochen verloren. Beim Remis in St. Pauli musste sich das Team von Trainer Torsten Lieberknecht zum zweiten Mal in Serie mit einem 1:1 begnügen. Lieberknecht war dennoch voll des Lobes: «Wir haben gezeigt, dass wir Stabilität trotz unserer massiven Personalsituation haben. Ich ziehe daher umso mehr den Hut vor meiner Mannschaft.» 

Mit neuerdings beachtlicher Konstanz nähert sich Fortuna Düsseldorf den Aufstiegsplätzen an. Beim 2:1 im Verfolgerduell mit Holstein Kiel gelang der dritte Sieg in Serie. Dawid Kownacki, der in der 82. Minute per Elfmeter den Siegtreffer erzielte, sieht das Team auf dem richtigen Kurs: «Wir sind wieder in der Spur und haben nun endlich angefangen, auch auswärts zu gewinnen. Dass wir das heute in einem schwierigen Spiel gegen einen gleichwertigen Gegner geschafft haben, gibt uns weiteres Selbstvertrauen.» Nur noch einen Zähler vor der Fortuna steht der Tabellenvierte aus Heidenheim nach dem 1:1 in Magdeburg. 

96 einer der Gewinner, Ernüchterung in Bielefeld

Neben Düsseldorf zählte auch Hannover zu den großen Gewinnern des 14. Spieltages. Der Treffer von Hendrik Weydandt (56.) zum 1:0 über den Karlsruher SC ebnete den Weg auf den fünften Platz. «Wenn man auf die Tabelle schaut, sind wir oben dabei. Das gibt ein gutes Gefühl», sagte Weydandt nach dem dritten Spiel seines Teams ohne Gegentor. Trotz der gelb-roten Karte für Jerome Gondorf leistete der KSC jedoch erbitterten Widerstand und war in der Schlussphase dem Ausgleich nahe.        

Zurück auf dem letzten Tabellenrang ist Arminia Bielefeld. Eine Woche nach dem umjubelten Sieg gegen St. Pauli (2:0) kehrte bei den Ostwestfalen im Kellerduell der Bundesliga-Absteiger mit Greuther Fürth die Ernüchterung zurück. Aus Frust über das 0:1 und die bereits neunte Niederlage schwor Fabian Klos alle Beteiligten auf eine schwierige Saison in großer Abstiegsgefahr ein: «Die Situation ist scheiße, und die wird noch lange so andauern. Da müssen wir uns mit abfinden und alles dafür tun, dass sie am Ende der Saison nicht so ist. Da hoffe ich, dass wir es hinkriegen, mit einem großen Zusammenhalt im ganzen Verein.»

dpa