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Champions League als Stimmungsbooster für Borussia Dortmund

Kann der BVB gegen Sporting die Wende einleiten und ins Achtelfinale einziehen?

Hofft auf die Wende in Lissabon: Der neue BVB-Trainer Niko Kovac.
Foto: Bernd Thissen/dpa

In seiner schwersten Krise seit langem setzt Borussia Dortmund auf die Champions League als Stimmungsaufheller. Die Reise von dem kalten und trüben Winter in Dortmund ins angenehm milde Lissabon soll nicht nur dem BVB und seinem neuen Trainer Niko Kovac guttun, sondern vor allem sportlich eine Wende einleiten. Die Frage ist nur: Wie kann dies gelingen?

Schlüsselspieler seit Wochen im Formtief

Der Trainerwechsel hat keinen kurzfristigen Effekt gezeigt. Die 1:2-Niederlage bei Kovacs Debüt gegen Stuttgart ist entmutigend. Im Playoff-Hinspiel um das Achtelfinale am Dienstag (21 Uhr/Amazon Prime Video) gegen den portugiesischen Meister und Tabellenführer Sporting mit Superstürmer Viktor Gyökeres darf sich der BVB keine Abwehrfehler wie gegen den VfB erlauben. Darüber hinaus mangelt es dem Revierclub an Zielstrebigkeit vor dem Tor und Kreativität im offensiven Mittelfeld – obwohl die Spieler eigentlich dazu in der Lage sind.

Die Leistung von Julian Brandt, Marcel Sabitzer und Pascal Groß in der Schaltzentrale ist seit Wochen im Formtief. Der BVB schafft es viel zu selten, seinen torgefährlichsten Spieler Serhou Guirassy angemessen einzusetzen. Die Angriffsbemühungen der Borussia wirken oft behäbig.

Derzeit ist der elfte Platz in der Bundesliga für die Dortmunder katastrophal. Der Rückstand auf Platz vier, der als Minimalziel festgelegt wurde, beträgt bereits sieben Punkte. In der nächsten Saison droht erstmals seit 2015/16 eine Spielzeit ohne Königsklasse. Finanziell wäre dies ein schwerer Schlag.

Große Unruhe rund um die Mannschaft

Es fällt auf: Dortmund schwächt sich oft selbst. Bereits sechsmal in dieser Bundesliga-Saison wurden BVB-Spieler des Feldes verwiesen (drei Rote Karten, drei Gelb-Rote Karten). Zudem wirkt das Team verunsichert.

Zu Beginn des Jahres gab es eine ungewöhnliche Welle von Krankheiten, gefolgt vom Trainerwechsel von Nuri Sahin zu Interimscoach Mike Tullberg und dann zu Kovac. Außerdem gab es Probleme in der Führungsebene, die zur Trennung von Kaderplaner Sven Mislintat führten: Wie sehr diese Faktoren letztendlich die Leistung beeinflussen, wissen nur die Spieler selbst. Sicher ist jedoch: Die äußerst turbulenten vergangenen Wochen haben ihre Spuren im Team hinterlassen.

Kehl erwartet «Duell auf Augenhöhe»

Immerhin: Mit der «Leistungsbereitschaft» sowie «Einsatz» und «Willen» seiner Spieler war Kovac nach seinem ersten Spiel als BVB-Coach zufrieden. Innenverteidiger Waldemar Anton, der gegen seinen Ex-Club unglücklich ins eigene Tor traf, forderte, man müsse in Lissabon mit der gleichen Intensität spielen wie gegen Stuttgart. «Wir müssen auf uns schauen, unser Spiel auf den Platz bringen und alles andere kommt dann von alleine», sagte der deutsche Nationalspieler.

Sporting ist ein namhafter, aber natürlich keineswegs unschlagbaren Gegner. «Es wird ein Duell auf Augenhöhe, aber mit dem Rückspiel zu Hause werden wir das packen», hatte Sportdirektor Sebastian Kehl nach der Auslosung gesagt. Den wirklich harten Playoff-Brocken wie Manchester City, Real Madrid oder Paris Saint-Germain gingen die Dortmunder aus dem Weg. Setzt sich die Borussia durch, würde im Achtelfinale Aston Villa oder der OSC Lille warten. In einer normalen BVB-Saison wären das gute Aussichten.

dpa