Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

«In der eigenen Hand»: Desaströser BVB hofft auf Paris

In der Bundesliga versiebt Dortmund wieder ein Top-Spiel und zeigt sich in Leipzig über eine Stunde lang neben der Spur. Dennoch blickt der BVB optimistisch auf das Halbfinale der Champions League.

In Leipzig machte das Team von Borussia Dortmund keine gute Figur.
Foto: Jan Woitas/dpa

Julian Brandt ließ seinen Frust im Kellergeschoss des Leipziger Stadions ab, Edin Terzic wollte schnell weg, Sebastian Kehl forderte die Mannschaft heraus. Borussia Dortmund hat in Leipzig erneut seine desaströse Seite gezeigt und wahrscheinlich endgültig einen Platz unter den besten Vier der Bundesliga verspielt. Dennoch geht der BVB optimistisch in das Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain.

«Wir werden jetzt relativ schnell den Blick auf Mittwoch richten müssen», mahnte Sportchef Kehl nach dem 1:4 bei RB Leipzig. «Wir haben das oft genug gezeigt, dass wir in diesem Wettbewerb, sehr, sehr gute Leistungen abrufen können.»

Zweites Gesicht in der Königsklasse

Etwas anderes bleibt dem BVB nüchtern betrachtet auch nicht übrig. Ein Sieg gegen den französischen Meister am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) würde maßgeblich dazu beitragen, dass sich die Bundesliga einen fünften Platz für die kommende Saison der Königsklasse sichert. Nutznießer: Dortmund. «Wir können den fünften Platz für uns zu einem Champions-League-Platz machen. Das haben wir mit in der eigenen Hand», betonte Kehl.

Der BVB schöpft seinen Optimismus vor allem aus den bisher gezeigten Leistungen in der Champions League. Dortmund gewann die Gruppe mit PSG, Newcastle und Milan, setzte sich im Viertelfinale mit einer Heim-Gala gegen Atlético Madrid durch. Vergleicht man dies mit der Bundesliga – auf den Vierten Leipzig hat Dortmund nun fünf Punkte Rückstand – könnte einem dagegen angst und bange werden.

Brandts Gebete

«Das ist für mich ein kompletter Schlag aufs Maul. So fühlt sich das an», sagte Nationalspieler Julian Brandt zum Untergang in Leipzig. 20 Minuten spielte Dortmund top, um dann einfach völlig auseinanderzufallen. Immerhin: Die Verletzung von Mats Hummels stellte sich als leicht behandelbare Risswunde am Schienbein heraus. Der Abwehrchef ist gegen Paris dabei. Selbiges gilt für den in Leipzig gesperrten Emre Can, der erkrankte Marcel Sabitzer könnte ebenfalls eine Option sein.

In der Liga sind die besten Vier in dieser Saison «enteilt», wie Brandt feststellte. «Wir spielen ganz klar unter unseren Ansprüchen», sagte der 27-Jährige. Zum Glück gibt es die Jahreswertung der UEFA, die den beiden besten Nationen je einen zusätzlichen Startplatz für den Premium-Wettbewerb verschafft. «Wenn es so läuft, wie es läuft und man sich trotzdem noch für die Champions League qualifizieren kann – da kann man echt abends dreimal beten und sagen Gott sei Dank», sagte Brandt.

20 Minuten Hoffnung

Trainer Terzic zieht mit Blick auf PSG lieber die Anfangsphase in Leipzig heran als göttlichen Beistand. «Wir haben mitgenommen, wie groß die Chance ist, etwas mitzunehmen, wenn man es so gestaltet wie in den ersten 20 Minuten», sagte der 41-Jährige. Und das 4:2 gegen Atlético vor anderthalb Wochen habe gezeigt, dass die Mannschaft einen Rückstand wegstecken kann.

Ansonsten? Terzic wollte nach seiner insgesamt dritten Niederlage in Leipzig nacheinander lieber schnell aus der Heldenstadt weg. Die Pressekonferenz nach dem Spiel hielt der Trainer nicht wie gewohnt gemeinsam mit seinem Amtskollegen Marco Rose, sondern alleine ab. So war die schnellstmögliche Abreise aus Leipzig gesichert. Es zählte nur noch Paris.

dpa