Carlsen wird auf Niemann treffen, nach Streit vor zwei Jahren. Fide entspannt Kleiderordnung.
Carlsen erreicht Viertelfinale trotz Jeans-Eklat, droht Fide weiteres Ungemach
Titelverteidiger Magnus Carlsen hat nach seinem Jeans-Eklat und einem Streit um die Kleiderordnung das Viertelfinale der Blitzschach-WM erreicht. «Es ist gut, zurück zu sein, aber es war ein nervöser, harter Tag», sagte Carlsen nicht gänzlich zufrieden. Dabei machte der 34 Jahre alte Norweger seine Ankündigung wahr und spielte erneut in Jeans. «Es war ein guter Tag fürs Schach», sagte Carlsen im Anschluss in einem Interview bei der Schach-Plattform «Take Take Take».
Duell mit Niemann
Dem Weltverband Fide droht nun weiteres Ungemach. Im Viertelfinale wird Carlsen auf Hans Niemann treffen, mit dem er vor zwei Jahren einen großen Streit ausgetragen hatte. Carlsen hatte dem mittlerweile 21 Jahre alten Amerikaner vorgeworfen, zu betrügen. Eine lange Kontroverse und ein Rechtsstreit folgten, der erst ein Jahr später beendet wurde. «Er ist natürlich nicht mein Lieblingsgegner», sagte Carlsen vielsagend bei «Take Take Take».
Streit um Kleiderordnung
Carlsen hatte am Freitag das Schnellschach-Turnier in Jeans bestritten, was den Teilnehmern untersagt war. Nach seiner zweiten Partie des Tages erhielt der Norweger vom Veranstalter eine Geldstrafe von 200 US-Dollar und ein Ultimatum, sich umgehend umzuziehen. Carlsen weigerte sich jedoch und wurde daraufhin disqualifiziert.
Der Spitzenreiter der Weltrangliste hatte dann angekündigt, dass er nicht mehr spielen würde. Das Schnellschach-Turnier endete ohne Carlsen, und der Überraschungssieger war der erst 18-jährige Russe Wolodar Mursin.
Weltverband bei Kleiderordnung nun flexibel
Eine erneute Strafe hat Carlsen wohl nicht zu befürchten, die Offiziellen sollen bei der Kleiderwahl laut des Weltverbands Fide nicht mehr ganz so streng sein. «Die offizielle Kleiderordnung ist nach wie vor einzuhalten, aber elegante kleine Abweichungen (zu denen insbesondere eine zur Jacke passende Jeans gehören kann) sind erlaubt», teilte der Verband mit.
Bei der Blitzschach-WM in New York gab es einen weiteren Vorfall. Der Russe Daniil Dubow ist nicht zum Match gegen Niemann erschienen und hat somit die Möglichkeit verpasst, die Endrunde zu erreichen. Es wird berichtet, dass er auf seinem Zimmer eingeschlafen ist.