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«Party»: Deutsche Tennis-Damen bleiben erstklassig

Deutschlands Tennis-Damen gehören weiter zur Weltgruppe. Das war nicht unbedingt zu erwarten. Doch die Generation nach Kerber und Co. bestand ihre erste Prüfung mit Bravour.

Will sich im zweiten Spiel gegen Kroatien steigern: Jule Niemeier.
Foto: Nel Pavletic/PIXSELL/dpa

Nach ihrem überraschenden Erfolg in Kroatien tanzten die deutschen Tennis-Damen ausgelassen im Kreis. Auch ohne die wegen ihrer Schwangerschaft fehlende Angelique Kerber und die zurückgetretene Andrea Petkovic setzte sich das stark verjüngte deutsche Team im Playoffspiel des Billie Jean King Cups in Rijeka gegen die favorisierten Gastgeberinnen mit 3:1 durch und zählt damit im kommenden Jahr weiter zur Weltgruppe der besten Tennis-Nationen.

«Die Spielerinnen haben mega gespielt und alle das Vertrauen gerechtfertigt», sagte ein glücklicher Teamchef Rainer Schüttler am Samstag.

«Das hätte uns auch auf die Füße fallen können»

Aber auch der Ex-Profi hatte großen Anteil am Erfolg. Schüttler lag sowohl am ersten Tag mit der überraschenden Nominierung von Eva Lys richtig als auch am Samstag, als er für viele unerwartet Anna-Lena Friedsam den Vorzug gab. «Das hätte uns auch auf die Füße fallen können, aber es hat funktioniert, weil die Mädels es einfach super gemacht haben», sagte Schüttler, der für den Rest des Abends nur noch ein Motto ausgab. «Party!!!!»

Den entscheidenden dritten Punkt holte am Samstag Friedsam. Die 28-Jährige siegte gegen die erst 16 Jahre alte Petra Marcinko mit 6:4, 6:1 und feierte damit ein perfektes Einzel-Debüt für Deutschland. Zuvor hatte sich Jule Niemeier gegen Ana Konjuh mit 6:2, 6:1 durchgesetzt und das deutsche Team in Führung gebracht. Nach dem ersten Tag hatte es 1:1 gestanden.

«Ich hatte meine Nerven heute besser im Griff»

Die 20 Jahre alte Lys hatte gegen die kroatische Nummer eins Petra Martic völlig überraschend in zwei Sätzen gewonnen und dabei eine ganz starke Leistung gezeigt. Dennoch setzte Schüttler am zweiten Tag auf die etwas erfahrenere Friedsam. «Wir glauben, dass es das bessere Matchup ist», begründete Schüttler den überraschenden Wechsel vor der Partie. «Das Spiel gegen Martic hatte Eva viel Energie gezogen.» Und Friedsam rechtfertigte das Vertrauen. Im ersten Satz konnte Marcinko noch mithalten, doch im zweiten Satz war Friedsam nicht mehr zu stoppen.

Zuvor hatte Niemeier ihren ersten Einzelsieg für Deutschland gefeiert. Die deutsche Nummer eins zeigte sich einen Tag nach der klaren Niederlage gegen Marcinko deutlich verbessert und verwandelte nach 1:21 Stunden ihren ersten Matchball. Konjuh war erst kurzfristig für die kroatische Nummer eins Martic nominiert worden. «Ich hatte meine Nerven heute besser im Griff», beschrieb Niemeier den Hauptgrund für ihre klare Leistungssteigerung.

dpa