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Kantersieg: Handballerinnen kommen Viertelfinale näher

Deutschlands Handballerinnen zeigen gegen Slowenien ihre beste Olympia-Leistung und haben plötzlich gute Chancen, das Viertelfinale zu erreichen. Jetzt geht es gegen die skandinavischen Topteams.

Xenia Smits kämpfte sich eins ums andere Mal durch die slowenische Defensive.
Foto: Marcus Brandt/dpa

Die Handballerinnen aus Deutschland haben mit einer beeindruckenden Leistung den lang ersehnten ersten Sieg bei ihrem Olympia-Comeback erreicht und die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals erheblich erhöht. Durch eine starke Abwehrleistung besiegte das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch Slowenien mit der Starspielerin Ana Gros mit 41:22 (16:9) und zog in der Tabelle an den Rivalen vorbei.

Die Freude bei den DHB-Frauen war entsprechend groß, als sie nach dem Abpfiff einen ausgelassenen Jubel-Tanz auf das Parkett legten. Annika Lott und Xenia Smits waren mit jeweils sieben Toren die besten deutschen Werferinnen, während Antje Döll und Julia Maidhof je sechsmal trafen. Vor rund 5.700 Zuschauern in Paris.

Durch den überraschend klaren Erfolg nach zwei vorherigen Niederlagen haben sich die Aussichten der DHB-Damen enorm verbessert, die Vorrunde noch als Vierte zu beenden und somit in die K.o.-Phase einzuziehen. Nur die besten vier Teams der beiden Sechsergruppen kommen ins Viertelfinale. In den letzten Vorrundenspielen gegen den WM-Dritten Dänemark und Europameister Norwegen gelten die deutschen Handballerinnen als klare Außenseiter.

Bölk schwächelt, Maidhof liefert

Gaugisch hatte gefordert, dass seine Spielerinnen ein aggressives Abwehrverhalten zeigen, und sie kamen diesem Wunsch nach. Die Intensität des Spiels war sehr hoch. Das deutsche Team zeigte jedoch kleine Schwächen im Angriff. Vor allem Co-Kapitänin Emily Bölk warf viele unplatzierte Bälle. Julia Maidhof hingegen machte es besser, da sie in der Anfangsphase für fast jeden zweiten deutschen Treffer verantwortlich war.

Slowenien spielte alles andere als gut und leistete sich unzählige technische Fehler. Ab Mitte der ersten Halbzeit nahm Deutschland diese Geschenke dann auch an und zog schließlich auf acht Tore davon (16:8). Entscheidenden Anteil am komfortablen Vorsprung hatte neben der starken Defensive auch Torhüterin Katharina Filter, die in der ersten Halbzeit ihre beste Turnierleistung zeigte. «Weiter so, weiter so», brüllte Gaugisch von der Seitenlinie. Hinter ihm starteten deutsche Fans eine La-Ola-Welle. 

Hellwach zur Frühstückszeit

Trotz des 4.30 Uhr klingelnden Weckers blieben die deutschen Handballerinnen wachsam. Sie waren äußerst effizient vor dem gegnerischen Tor und führten dank beeindruckender Treffer von Antje Döll und Annika Lott in der 34. Minute erstmals mit zehn Toren (19:9).

Es schien unvorstellbar, dass die deutsche Auswahl die Auftaktpartie gegen Außenseiter Südkorea verloren hatte, angesichts des Auftritts gegen Slowenien. Nach dieser Leistung kann das DHB-Team nun selbstbewusst in das Spiel gegen Dänemark am Donnerstag gehen.

dpa