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Katerstimmung beim FC Bayern: Giftige Augsburger siegen

Der FC Augsburg hat die Bayern schon wieder geärgert. Zum Start des Oktoberfestes stürzt der deutsche Serienmeister vollends in eine Bundesliga-Krise. Das 0:1 wird in München länger nachwirken.

Bayerns Torwart Manuel Neuer (r) wehrt einen Schuss von Augsburgs Florian Niederlechner (2.v.r) ab.
Foto: Tom Weller/dpa

Beim FC Bayern und Trainer Julian Nagelsmann herrscht vor dem geplanten Oktoberfest-Besuch Katerstimmung. Nur wenige Stunden nach dem Wiesn-Auftakt in München kassierte das Starensemble am Samstag mit dem 0:1 (0:0) beim groß aufspielenden FC Augsburg eine Niederlage, die angesichts der Länderspielpause noch länger nachwirken wird.

Nach drei Unentschieden war es für den verwundbar gewordenen deutschen Serienmeister das vierte sieglose Spiel nacheinander in der Fußball-Bundesliga. Die Laune vor dem am Sonntag geplanten Wiesn-Besuch ist verdorben.

Die giftig, beherzt und kampfstark auftretenden Augsburger krönten ihre famose Leistung mit dem Tor von U21-Europameister Mergim Berisha in der 59. Minute. In der Nachspielzeit stürmte sogar Torwart Manuel Neuer bei Eckbällen mit. Ein Kopfball des Kapitäns hätte fast das 1:1 gebracht, aber der herausragende FCA-Keeper Rafal Gikiewicz parierte überragend (90.+4).

30.660 Zuschauer in der Augsburger Arena feierten den ersten Saison-Heimsieg ihres Teams, das den Überraschungserfolg aus dem Vorjahr wiederholte. Damals gewann der FCA mit Markus Weinzierl als Trainer mit 2:1, jetzt triumphierte Enrico Maaßen in seinem ersten Spiel als Bundesliga-Coach gegen den großen FC Bayern.

Vier Tage nach dem 2:0 gegen den FC Barcelona taten sich die von Nagelsmann auf drei Positionen veränderten Bayern extrem schwer bei der Umstellung vom filigranen Champions-League-Fußball auf harte Liga-Maloche. Die Augsburger gingen robust zur Sache, zwangen die Münchner mit höchster Laufbereitschaft permanent in Zweikämpfe.

Die von Maaßen gut eingestellte Elf presste mutig und resolut und erwies sich als äußerst unangenehmer Widersacher. Die Augsburger warteten aber auch immer wieder mit spielerischen Elementen auf. Die größte Chance vor der Pause vergab Abwehrspieler Maximilan Bauer, der freistehend im Strafraum über das Tor von Neuer köpfte (39.).

Bei den Bayern war der formstarke Sané meistens der Antreiber. Der Nationalspieler leitete viele Angriffe ein, scheiterte aber aus guter Position am glänzenden Gikiewicz (17.). Der Pole reagierte auch zuvor exzellent gegen Stürmerstar Sadio Mané, dem fast alles misslang (13.). Der Neuzugang vom FC Liverpool steckt im Formtief, aus einer Position schoss er später gehemmt (55.). Nach einer Kombination über Alphonso Davies und Thomas Müller zielte Jamal Musiala bei der besten Möglichkeit des ersten Durchgangs vorbei (33.).

Die Bayern wirkten genervt vom lästigen, couragierten Augsburger Auftreten. Sie hatten natürlich mehr Ballbesitz, rannten an, aber Augsburg verteidigte kollektiv die Führung. Diese entsprang einem Freistoß aus der eigenen Hälfte. Carlos Gruezo leitete den Ball weiter zu Berisha, der ungestört Nationaltorwart Neuer überwand. Nagelsmann wechselte mehrfach, aber kein Joker stach, auch nicht Marcel Sabitzer, der aus 18 Metern haarscharf das Tor verfehlte.

dpa