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Deutschland gegen die Schweiz: Nagelsmann will Sieg Nummer drei und Gruppensieg

Julian Nagelsmann plant, das DFB-Team als Favoriten zu etablieren. Die Startelf bleibt unverändert für das Spiel um den Gruppensieg gegen die Schweiz.

Bundestrainer Julian Nagelsmann kann gegen die Schweiz aus dem Vollen schöpfen.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Toni Kroos unterhielt sich entspannt mit seinem Mitspieler Niclas Füllkrug während der Aufwärmrunde. Das sonnige Wetter in Franken passte zur großartigen EM-Stimmung in der Fußball-Nationalmannschaft, die am Sonntagabend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) nach Abschluss der Gruppenphase in Frankfurt gegen die Schweiz noch besser sein soll.

Um dieses Ziel zu erreichen, möchte Julian Nagelsmann beim Heimturnier nach dem vorzeitigen Einzug in die K.o.-Phase Sieg Nummer drei und den Gruppensieg einfahren, um das DFB-Team endgültig im Favoritenkreis zu etablieren.

«Zeichen setzen», nach innen und außen, das ist Nagelsmann Plan auch im dritten Spiel. Und ein Zeichen wird der 36-Jährige schon vor dem Anpfiff der Partie auf dem seifigen Rasen im Frankfurter Stadion setzen – mit der Aufstellung. Eine Änderung der gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0) jeweils bestens funktionierenden und harmonierenden Startelf gibt es für den Bundestrainer nicht. Kein Stammspieler ist angeschlagen. Alle konnten trainieren. Und die Elf soll weiteres Selbstvertrauen und weitere Automatismen aufbauen. «Wir wollen jedes Spiel gewinnen», sagte Nagelsmann nach der Ungarn-Partie. Im Idealfall sind das sieben.

Startelf umbauen? «Die Jungs machen es super»

«Die Jungs machen es schon super», sagte der Stuttgarter Chris Führich zur ersten Elf. Die Reservisten und Joker wissen um ihre Rolle, wie der Offensivspieler und Turnierdebütant bestätigte: «Wir müssen auf unseren Moment warten.»

Deutschland gegen die Schweiz, das ist nicht nur ein Kampf um den Gruppensieg, sondern auch ein faszinierender Test für die Mittelfeldstrategen: Toni Kroos (34) gegen Granit Xhaka (31). Beide beeinflussen und lenken das Spiel ihrer Mannschaft. Kein anderer Spieler hatte in den ersten beiden Turnierspielen so oft den Ball wie sie. Kroos spielte 233 Pässe, von denen 226 ankamen. Xhaka gab 139 Pässe ab, 123 davon erreichten den schweizerischen Empfänger.

Wenn sich die Wege von Xhaka und Andrich kreuzen

Schottlands Nationaltrainer Steve Clarke bezeichnete beide als «Schlüsselspieler». Nach der Auftaktniederlage gegen Deutschland haderte er: «Toni Kroos haben wir gar nicht in den Griff bekommen.» Beim überraschenden 1:1 gegen die Schweiz gelang es seinem Team bei Xhaka etwas besser.

Es wird auch interessant sein zu sehen, wie sich Xhaka und DFB-Abräumer Robert Andrich auf dem Platz gegenüberstehen. Bei Bayer Leverkusen waren sie ein deutsches Meister- und DFB-Pokal-Gespann im Mittelfeld. Andrich muss jedoch in Zweikämpfen vorsichtig sein, da er einer von vier Spielern im DFB-Kader ist, die mit einer Gelben Karte belastet sind. Eine Achtelfinal-Sperre droht. Dies betrifft neben Andrich auch die Abwehr-Stammkräfte Antonio Rüdiger, Jonathan Tah und Maximilian Mittelstädt.

Kroos und seine finale Reiseroute

Kroos ist bislang sehr zufrieden damit, wie seine Abschiedstournee durch Deutschland angefangen hat. Nach der EM beendet der Real-Madrid-Star bekanntlich seine Karriere. «Das ist ein Start, wie wir ihn uns erhofft haben. So ging es lange nicht in ein Turnier, dass man nach zwei Spielen sechs Punkte hat», sagte Kroos. Er will mehr: «Wir sind happy damit, dass wir im Achtelfiinale sind. Dennoch wird es darum gehen, Gruppenerster zu werden.»

Frankfurt, Dortmund, Stuttgart, München, Berlin – das ist die Reiseroute, die sich Kroos für die noch fünf große Fußball-Abende in seiner Laufbahn wünscht. Er erwartet dabei weitere Widerstände, auch gegen die Schweiz. «Keiner geht davon aus, dass wir sieben Spiele locker runterspielen», sagte Kroos. Als Gruppenerster wäre der Zweite der Gruppe C der Gegner im Achtelfinale, also England (4 Punkte), Dänemark (2), Slowenien (2) oder Serbien (1).

«Wir wollen Erster werden. Wir haben uns in eine gute Ausgangslage gebracht», sagte Kapitän Ilkay Gündogan. Und Führich verkündete selbstbewusst: «Welcher Gegner am Ende kommt, ist dann auch egal.» Erst einmal aber freuen sich alle im deutschen Team auf einen weiteren Festabend mit den eigenen Fans. Die Stimmung beim Ungarn-Spiel in Stuttgart sei noch eine Steigerung zum Eröffnungsspiel in München gewesen, bemerkte Torwart Manuel Neuer. «Und wir erwarten uns da einiges in Frankfurt», sagte der 38-Jährige.

dpa