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Kleiner Schritt für Krisen-BVB: Sieg in Lissabon

Mit einem verdienten Erfolg in Lissabon macht Borussia Dortmund einen großen Schritt Richtung Achtelfinale der Champions League. Weil Trainer Niko Kovac offenbar die richtigen Worte findet.

Serhou Guirassy brachte den BVB in Führung
Foto: Federico Gambarini/dpa

Nach seinem ersten Sieg als Trainer von Dortmund klatschte Niko Kovac zufrieden mit seinen Spielern ab. Der sportlich seit Monaten angeschlagene BVB gewann das Playoff-Hinspiel in der Champions League bei Sporting Lissabon mit 3:0 (0:0) und hat damit gute Chancen auf den Einzug in die nächste Runde. Die Dortmunder machten einen kleinen Schritt aus ihrer schweren Sinnkrise und damit Richtung Champions-League-Achtelfinale.

Nachdem die Mannschaft von Trainer Kovac im zweiten Durchgang eine deutliche Leistungssteigerung zeigte, sorgten Serhou Guirassy (60. Minute), Pascal Groß (68.) und Karim Adeyemi (82.) für den verdienten Sieg. Für den Nachfolger von Nuri Sahin war es der erste Sieg als BVB-Coach, nachdem es am Samstag in der Bundesliga ein 1:2 gegen Stuttgart gab. Das Rückspiel gegen Lissabon wird nächste Woche Mittwoch in Dortmund stattfinden.

«Das war schon wichtig», sagte Nationalspieler Groß. «Bei einem schweren Spiel in der Champions League hat man in der ersten Halbzeit schon gemerkt, dass wir gerade nicht vor Selbstvertrauen strotzen. Aber nach der Pause haben wir ein sehr ordentliches Spiel gemacht», sagte Groß bei Amazon Prime.

Nach einem kleinen Befreiungsschlag für die Borussia schien es vor der Pause aufgrund eines mut- und ideenlosen Auftritts überhaupt nicht gut auszusehen. Der Winter-Neuzugang Daniel Svensson stand erstmals in der Startelf des BVB, aber wie seine Teamkollegen zeigte auch der schwedische Linksverteidiger Defensivschwächen. In der 15. Minute griff die Abwehr um den 22-Jährigen den Uruguayer Maxi Araújo nicht wirklich an, dessen Schuss aus knapp 20 Metern aber nur an die Latte ging.

Verunsicherung bei beiden Mannschaften

Die Dortmunder starteten mit fast der gleichen Startelf wie beim letzten Spiel gegen den VfB Stuttgart, bei dem sie 1:2 verloren hatten – und die Mannschaft zeigte eine tiefe Verunsicherung, besonders in der ersten Halbzeit, in fast jeder Szene. In der Offensive war der BVB oft zu zögerlich und mutlos im Passspiel, während Svensson und Co. in der Defensive zunächst nicht richtig zupackten.

Da Sporting auch nicht in Topform war, war das Spiel extrem zäh. Der schwedische Top-Torjäger der Portugiesen, Viktor Gyökeres, saß leicht verletzt auf der Bank. Sporting wurde nur gefährlich, wenn Dortmund zu zögerlich verteidigte, wie beim frühen Lattenschuss von Araújo.

Klare Leistungssteigerung nach der Pause

Es dauerte eine Weile, bis die BVB-Spieler zumindest ein gewisses Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten gewannen. Kurz vor der Pause verfehlte ein Schuss von Jamie Gittens (38.) knapp das Ziel nach einem gelungenen Dribbling. In den folgenden Minuten übernahm der BVB die Spielkontrolle, aber es fehlte weiterhin die Präzision beim finalen Pass.

Kovac erkannte natürlich auch, dass er in seinem zweiten Spiel als BVB-Trainer offenbar die richtigen Worte in der Halbzeit gefunden hatte. Die Dortmunder kamen zwar nicht wie verwandelt aus der Pause, aber deutlich zielstrebiger. Sie pressten die ebenfalls verunsicherten Portugiesen nun höher und aggressiver – und das zahlte sich aus.

Nachdem Guirassy den Ball gut abgelegt hatte, scheiterte Adeyemi zunächst aus kurzer Entfernung am stark parierenden Sporting-Torhüter Rui Silva. Kurz darauf verbesserte der Torjäger sich selbst. Eine lange Flanke von Julian Brandt flog hoch in den Strafraum, wo Guirassy gegen Silvas Laufrichtung das Führungstor köpfte. Wenige Minuten später legte der BVB nach. Diesmal gab Guirassy die Vorlage, und Groß beförderte seine Flanke aus kurzer Entfernung mit dem Knie ins Tor.

Sporting hingegen hatte nach der Halbzeitpause Schwierigkeiten, etwas auf die Beine zu stellen. Obwohl Gyökeres in der 59. Minute eingewechselt wurde, konnte auch der schnelle Stürmer kaum etwas bewirken. Stattdessen erzielte Adeyemi kurz vor Schluss das 3:0.

dpa