Es geht auch ohne Juri Knorr und Renars Uscins. Deutschlands Handballer besiegen Österreich und können für die EM planen. Das DHB-Team baut eine Serie aus.
Knorr guckt zu: Handballer vorzeitig für EM qualifiziert
Die deutschen Handballer haben eine beeindruckende Wiedergutmachung geleistet und sich mit einem überzeugenden Sieg gegen Österreich das vorzeitige Ticket für die Europameisterschaft 2026 gesichert. Zwei Tage nach dem enttäuschenden Remis in Wien gewann das Team von Bundestrainer Alfred Gislason in Hannover mit 31:26 (16:14). Vor über 10.000 Zuschauern war Marko Grgic mit sieben Toren der beste deutsche Torschütze.
Seit Mai 2015 hat die DHB-Auswahl in EM-Qualifikationsspielen bisher keine Niederlage erlitten. Zum Abschluss der Qualifikation wird die Gislason-Truppe in etwa zwei Monaten gegen die Schweiz und die Türkei antreten. Die EM findet dann vom 15. Januar bis 1. Februar 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen statt. Die deutschen Spiele werden in Herning ausgetragen.
Köster und Grgic eiskalt
Die Personalprobleme in der deutschen Mannschaft hatten sich seit dem ersten Duell am Donnerstag nur minimal verbessert. Renars Uscins, Justus Fischer und Jannik Kohlbacher waren immer noch nicht spielbereit. Auch Spielmacher Juri Knorr musste erneut von der Zuschauerbank aus zusehen.
Österreich wollte betonen, dass es sich erfolgreich von einem früheren Aufbaugegner zu einem ebenbürtigen DHB-Kontrahenten entwickelt hat. Der Plan gegen nervöse Gastgeber ging zu Beginn auf. Erst in der 14. Minute gelang es Deutschland, erstmals in Führung zu gehen (6:5).
Im Vergleich zum ersten Duell verteidigte die deutsche Mannschaft aggressiver. Vor allem auf den Kreisläufer-Koloss Tobias Wagner waren Kapitän Johannes Golla & Co. besser vorbereitet. Im Angriff nutzten die Gastgeber um Julian Köster und Grgic ihre Chancen eiskalt – selbst in Unterzahl erzielte das DHB-Team Treffer und baute seinen Vorsprung auf drei Tore aus (10:7).
Späth trifft aus dem eigenen Tor
Unmittelbar nach der Pause spielte sich das DHB-Team in einen Rausch und zog auf 19:14 davon. Deutschland profitierte dabei von zahlreichen Fehlpässen der Österreicher. Köster, der eingewechselte Torhüter David Späth und Neuling Miro Schluroff trafen jeweils aus der eigenen Hälfte ins leere ÖHB-Tor. «Wir sind im Angriff agiler», lobte Sportvorstand Ingo Meckes schon zur Halbzeit.
Deutschland beherrschte das Spiel nun nach Belieben und Späth hatte im Tor maßgeblichen Anteil daran, dass der Vorsprung auf sieben Tore (24:17) anwuchs. In gewohnter Manier feierte der U21-Weltmeister seine Paraden und versetzte die Zuschauer in der ausverkauften Hannoveraner Arena in Ekstase.
Wie schon in Wien schlichen sich in der Schluss-Viertelstunde wieder Unkonzentriertheiten ein. «Verdammt noch mal, zu viele Bälle zu einfach weg», schimpfte Gislason über die zu hastigen und risikoreichen Abschlüsse. Der Vorsprung war diesmal jedoch zu groß, als dass das DHB-Team ernsthaft zittern musste.