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FC Bayern vor möglicher Meisterfeier gegen Mainz

Die Münchner könnten ihren 34. Meistertitel feiern, wenn sie gegen Mainz gewinnen und Leverkusen nicht punktet. Ein besonderer Moment für Trainer Kompany und Spieler wie Kane und Müller.

Vincent Kompany: Wir der Belgier schon am Samstag Meistercoach?
Foto: Tom Weller/dpa

Mit dem bayerischen Ritual der Bierdusche für einen Meistercoach mochte sich Vincent Kompany noch nicht groß befassen. Auch wenn der Fußball-Lehrer schmunzelte, als die unvermeidliche Frage dazu kam. «Diese ganzen Szenarien sind noch nicht in meinem Kopf», sagte der 39 Jahre alte Trainer des FC Bayern mit einem treuherzigen Blick vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05: «Nur das Spiel ist mir wichtig, was in den 90 Minuten passiert.»

Am kommenden Samstag gegen 17.15 Uhr könnte es in der Fußball-Bundesliga tatsächlich soweit sein. Am 31. Spieltag könnten die Münchner in der ausverkauften Allianz Arena den 34. Meistertitel feiern. Bedingung: Sie müssen ihr Spiel gegen Mainz gewinnen – und der deutsche Meister und Verfolger Bayer Leverkusen, der kurz vor der Ablösung steht, darf zeitgleich nicht gegen den FC Augsburg gewinnen.

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«Mein Titel?» So tickt Kompany nicht

Bei einem Vorsprung von acht Punkten wird die Rückkehr der Meisterschale nach München nach zwölf Monaten in Leverkusen nur noch als eine Frage der Zeit angesehen. Für Kompany wäre es der erste große Titelgewinn als Trainer nach der Zweitliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die Premier League mit dem FC Burnley 2023. Allerdings würde der Ex-Profi niemals in den Vordergrund treten.

«Als Trainer hast du das Gefühl, es sind die Spieler, die den Titel gewonnen haben», sagte Kompany und führte das aus. «Ich würde niemals sagen: mein Titel. Jeder Trainer, der mein Titel sagt, lügt ein bisschen. Es geht um die Spieler, um die Arbeit, die sie machen.» Für den 31 Jahre alten Torjäger Harry Kane wäre es endlich die erste Trophäe, die er mit einem Team gewinnt. Und für Rekordmeister Thomas Müller zum Abschied die 13. Meisterschaft mit dem FC Bayern.

Müller vor 500. Bundesligaspiel

Und möglicherweise sogar in Müllers 500. Bundesligaspiel, das er nach ein paar krankheitsbedingten Tagen unter der Woche am Samstag feiern könnte. «Thomas‘ Zahlen sind beeindruckend. Spiele, Tore, Titel, einfach einzigartig», schwärmte Sportvorstand Max Eberl über den Rekordspieler des Vereins.

Ohne den angeschlagenen Torjäger Kane verloren die Bayern übrigens das Hinspiel bei den um eine Europapokal-Teilnahme kämpfenden Mainzern mit 1:2. Es war eine von nur zwei Liga-Niederlagen unter Kompany, der aus diesem Negativerlebnis eine spezielle Motivation für das Wiedersehen in München ableitet: «Wir haben verloren gegen Mainz – und das mögen wir nicht.» 

Urlaub für Bayern-Profis vor Club-WM

Kompany hat enthüllt, dass er seine Spieler nach dem verpassten Champions-League-Finale am 31. Mai nach dem letzten Bundesliga-Spieltag (17. Mai) für bis zu zwei Wochen in den Urlaub schickt, während einer der vier Meister-Matchbälle umgewandelt wird.

«Es ist eine besondere Situation mit der Club-WM», sagte er mit Blick auf das XXL-Turnier mit 32 Mannschaften vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA. «Wir können jetzt den besten Plan machen für die Jungs», sagte Kompany. «Wichtig für uns ist, dass wir topfit und wettkampffähig sind bei dieser Club-WM.»

Bezüglich der Bayern-Mannschaft für die kommende Saison wird es vor, während und nach dieser finanziell lukrativen Club-WM wahrscheinlich einige Veränderungen geben. Als es um die Kaderplanung und die öffentlich diskutierten Verkaufslisten der Münchner mit Namen wie Kingsley Coman, Minjae Kim und Sacha Boey ging, reagierte Eberl am Freitag etwas genervt und auch etwas lauter im Ton.

«Wir werden uns auch punktuell wieder überlegen, was wir im Sommer tun können, ohne dass wir radikal durch diesen Kader aasen», sagte der Sportvorstand: «Was ich immer lese: Raus! Raus! Und dann neu! Nein! Wir haben einen sehr, sehr guten Kader.» Einer, der für den Meistertitel langt.

dpa