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Kovac, Seoane und Co.: Fehlstart-Trainer unter Druck

In den sechsten Bundesliga-Spieltag dürften einige Trainer bereits mit Jobsorgen gehen. RB Leipzig hat den Wechsel schon vollzogen, an anderen Standorten reicht der Kredit noch. Aber wie lange?

Steht in Wolfsburg unter Druck: Trainer Niko Kovac.
Foto: Swen Pförtner/dpa

Noch reicht die Geduld von Bayer Leverkusen mit Gerardo Seoane. Viel länger aber sollte die Pleitenserie für den Trainer der Werkself nach dem 0:1 beim FC Brügge nicht andauern, sonst könnte es ihm bald ähnlich gehen wie Domenico Tedesco in Leipzig.

Der RB-Coach musste nach einem Fehlstart für Marco Rose weichen. Unter Druck stehen neben Seoane vor dem sechsten Bundesliga-Spieltag auch Niko Kovac in Wolfsburg, Enrico Maaßen in Augsburg, Thomas Reis in Bochum und Frank Kramer auf Schalke.

Bayer Leverkusen

Sportchef Simon Rolfes beteuert gebetsmühlenartig, dass sich Gerado Seoane noch keine Sorgen um seinen Job machen muss. Doch sechs Niederlagen in sieben Pflichtspielen sind eine verheerende Ausbeute für einen derart ambitionierten Club. Und seit Mittwoch ist der in Leipzig beurlaubte Tedesco plötzlich Seoanes Schattenmann. Der bei Chelsea freigestellte Thomas Tuchel dürfte eher unrealistisch sein. Sollte nichts Außergewöhnliches passieren, dürfte Seoane die drei Spiele bis zur Länderspiel-Pause bei Hertha BSC, gegen Atlético Madrid und Bremen noch bekommen. Dabei sollte er aber zwingend punkten, sonst nehmen die Gerüchte richtig Fahrt auf.

VfL Wolfsburg

Fünf Bundesliga-Spiele ohne Sieg, ohne erkennbare Spielidee, ohne stabile Formation, ohne funktionierendes Team: Der Start von Niko Kovac in Wolfsburg ist missglückt. Gerade in den Bereichen, die ihm besonders wichtig sind und deretwegen er im Sommer auch geholt wurde, ist noch kein Fortschritt im Vergleich zu der enttäuschenden Vorsaison erkennbar. Als es im Mai um die Frage ging: Darf sein Vorgänger Florian Kohfeldt bleiben oder muss er gehen, war sich die Clubführung nicht einig. Geschäftsführer Jörg Schmadtke wollte gern mit dem Ex-Trainer weitermachen, Sportdirektor Marcel Schäfer und der Aufsichtsrat wollten dies nicht. Hinter Kovac stehen nun alle gemeinsam: «Keinen Zentimeter rücke ich davon ab», sagte Schmadtke dem «Kicker».

FC Augsburg

Enrico Maaßen tut sich in seiner ersten Bundesliga-Saison schwer. Wie der «Kicker» erfahren haben will, steht der FCA-Coach vor dem Spiel in Bremen bereits «unter Beobachtung». Grund dafür soll Maaßens Spielweise sein, die auf einen modernen, aktiven Fußball ausgelegt ist. Vor seiner Verpflichtung hatte sich der Tabellen-16. hingegen jahrelang über Umschaltfußball definiert. Noch erhält Maaßen Rückendeckung von den FCA-Verantwortlichen. Kein Wunder: Schließlich hatte Manager Stefan Reuter die klare Philosophie des Trainers als großen Gewinn für das Team herausgestellt. Sollte Maaßen gehen, dürfte es auch für Reuter eng werden.

VfL Bochum

Nach null Punkten aus fünf Spielen steht Thomas Reis stark unter Druck. Eine Jobgarantie gab es für den 48-Jährigen vor dem Derby gegen den FC Schalke 04 nicht. «Wir bewegen uns im Leistungssport, da sind Ergebnisse eine wichtige Zutat», sagte der neue Sportchef Patrick Fabian den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). Der 34-Jährige betonte aber auch: «Wir sind allerdings nicht so weit, ausschließlich davon irgendwelche Entscheidungen abhängig zu machen.» Nach dem Schalke-Spiel werde man «weitersehen». Ausgerechnet mit dem Revierrivalen soll Reis Medienberichten zufolge im Sommer verhandelt haben. Der Coach selbst bestritt dies zuletzt.

FC Schalke 04

Bei den Verantwortlichen genießt Coach Frank Kramer Rückendeckung, einige Fans sind schon seit seinem Amtsantritt sehr skeptisch. Aufsteiger Schalke gewann noch keine Partie, verlor aber auch nur zwei Spiele und steht auf Platz 15. Gegen Bochum wird am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ein Sieg erwartet. Sollte das nicht klappen oder sollten sich Erlebnisse wie die 1:6-Klatsche gegen den 1. FC Union Berlin wiederholen, könnte es auch für Kramer eng werden.

dpa