Der Ski-Star muss nach einem Sturz im Training die Saison beenden und möglicherweise auch seine Karriere.
Marcel Hirscher erleidet Kreuzbandriss und beendet Saison vorzeitig

Es ist das schmerzhafte Ende seines Herzensprojekts. Ski-Star Marcel Hirscher hat sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt für den Rest der Saison aus. Womöglich ist auch die Karriere des 35-Jährigen beendet. «Vielleicht bin ich jetzt endgültig fertig mit meiner Reise», sagte Hirscher in einer Mitteilung seines Teams. «Was bleibt, ist die Liebe zum Skifahren», schrieb der einstige Alpin-Dominator zudem bei Instagram.
Hirscher kehrte nach einer Pause von mehr als fünf Jahren zu Beginn dieser Saison in den Weltcup zurück. Sein Comeback sorgte für Aufregung in der Ski-Welt. Beim Auftaktwochenende in Sölden Ende Oktober wurde der achtmalige Gesamtweltcupsieger auf Schritt und Tritt von den Medien begleitet. Im Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner gelang es ihm sofort, Punkte zu sammeln, aber in den folgenden Slaloms von Levi und Gurgl ging er jeweils leer aus.
Wiedereinstieg verläuft holprig
Der zweimalige Olympiasieger und siebenfache Weltmeister hatte schon vor der Saison versucht, die öffentlichen Erwartungen zu dämpfen. Spätestens nach den ersten drei Saisonrennen war ihm aber endgültig klar, wie sehr sich Konkurrenz und Material während seiner langen Abwesenheit weiterentwickelt haben. So sei er «fehl am Platz», sagte Hirscher nach seinem Aus in Gurgl.
Er plante, intensiv zu arbeiten und dann noch einmal voll anzugreifen, bis zu den Technik-Rennen im französischen Val d’Isère am 14. und 15. Dezember.
Schmerzensschrei zu hören
Nun ging die zunächst für einen Winter geplante Rückkehr abrupt zu Ende. In den sozialen Medien postete Hirscher ein Video, das ihn bei einer Trainingsfahrt auf der Reiteralm in Österreich zeigt. Der Routinier rutschte an einer Stelle kurz weg, ohne zu stürzen. Im Video ist ein Schmerzensschrei zu hören. «Kreuzband weg, Projekt vorbei», kommentierte Hirscher das Drama, das sich am Montag ereignet hatte. Noch am selben Abend wurde sein linkes Knie in Graz operiert.
Ein «harter Cut» sei das, so Hirscher. Es werde fortan «sicher hart, bei den Rennen zuzuschauen». Vor allem die alpine Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm im kommenden Februar war noch ein Ziel des 67-fachen Weltcupsiegers. Er fuhr seit dieser Saison für seine eigene Skimarke und nicht mehr für Österreich, sondern die Niederlande, das Heimatland seiner Mutter.
Bis zur Verletzung «sau viel Spaß»
Die vergangenen acht Monate seien «intensiv» gewesen und hätten ihm «sau viel Spaß gemacht», erklärte Hirscher. Er danke allen, «die diese unglaubliche Reise ermöglicht und mich auf ihr begleitet haben». Als aktiver Fahrer ist sie für ihn vermutlich vorbei.