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Norris schnappt Leclerc Monaco-Pole weg

Quali-Drama in Monaco! Lange sieht Charles Leclerc wie der Mann auf dem ersten Startplatz aus. Doch kurz vor Schluss dreht Lando Norris auf – und belohnt sich.

Charles Leclerc auf der Strecke in Monaco.
Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

Im dramatischen Herzschlagfinale sicherte sich Lando Norris erstmals die Pole Position für den Formel-1-Klassiker in Monaco. Der britische McLaren-Fahrer überholte den monegassischen Ferrari-Star Charles Leclerc in letzter Minute mit der schnellsten Runde. Leclerc schien auf dem Weg zu seinem zweiten aufeinanderfolgenden ersten Startplatz zu sein. Allerdings verhinderte Norris dies mit einer Wahnsinnsrunde in 1:09,954 Minuten, knapp gefolgt von nur 0,109 Sekunden.

«Ich bin sehr stolz darauf, dass wir das hier geschafft haben. Das ist ein besonderer Ort dafür», sagte Norris. Der 25 Jahre alte Wahl-Monegasse schaffte es zum elften Mal auf die Pole, in diesem Jahr war es nach dem Auftakt in Australien erst das zweite Mal. «Ich hatte einige Schwierigkeiten die letzten Monate», sagte Norris und berichtete, dass er sich aus dieser Situation mit akribischer Arbeit herausgekämpft hat. Ihm war die Erleichterung nach der starken Vorstellung ohne jeden Fehler anzumerken.

Norris kann WM-Rückstand aufholen

Norris hat gute Chancen, am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) erstmals in Monaco zu siegen. Es ist schwierig zu überholen auf der schmalen Asphaltstrecke im Fürstentum, daher ist die Pole-Position bereits ein großer Schritt zum nächsten Grand-Prix-Sieg. Allerdings wird erstmals eine neue Regel angewendet: Alle Fahrer müssen zwei Boxenstopps machen. Dies soll die Spannung durch zusätzliche taktische Möglichkeiten erhöhen.

Vor dem achten von 24 WM-Läufen führt der zweite McLaren-Fahrer Oscar Piastri in der WM-Gesamtwertung mit 13 Punkten Vorsprung vor Norris. Piastri wird als Dritter auf die Piste gehen. Noch dahinter darf Weltmeister Max Verstappen erst als Fünfter loslegen. Der Red-Bull-Star ist 22 Zähler hinter Piastri aktuell WM-Dritter.

Vor der entscheidenden Zeitenjagd hatte Leclerc überraschend in allen drei Trainingseinheiten die besten Rundenzeiten hingelegt. Der ehemalige Vizeweltmeister war sehr skeptisch in seine Heimat gereist, weil sein Dienstwagen zuletzt einige eklatante Schwächen hatte. Vor allem mit langsamen Kurven kam der Ferrari eigentlich nicht zurecht. Auf dem mit 3,337 Kilometern kürzesten Kurs des Jahres war davon nicht viel zu sehen.

Bitterer Tag für Mercedes-Fahrer

Im ersten Abschnitt der Qualifikation war Leclerc erneut knapp vorne, gefolgt von Norris und Piastri mit weniger als einer Zehntelsekunde Rückstand. Nachdem der Italiener Kimi Antonelli mit seinem Mercedes nach einem Fahrfehler in die Leitplanke gekracht war, musste die Session unterbrochen werden. Das Auto wurde geborgen, bevor auch für George Russell im zweiten Silberpfeil das Ende kam. Aufgrund von Elektronik-Problemen blieb das Auto des Briten im Tunnel stehen und musste herausgeschoben werden.

Nach diesem Vorfall setzte sich der Zweitplatzierte der Weltmeisterschaft, Norris, vor dem dritten und entscheidenden Teil der Qualifikation erstmals an die Spitze – dabei war er nur 0,011 Sekunden schneller als Leclerc. Der Deutsche Nico Hülkenberg landete im Sauber nur auf dem 13. Platz, während Norris sich die bestmögliche Startposition für das Rennen an der Côte d’Azur sicherte.

«Am Ende gibt es immer etwas, das man hätte besser machen können. Aber heute war das die beste Runde», sagte der knapp geschlagene Leclerc: «So ist es nun mal. Das ist etwas frustrierend.» Der 27-Jährige wertete als gutes Zeichen, dass er insgesamt mithalten konnte: «Ich glaube aber nicht, dass wir große Chancen auf den Sieg haben.»

dpa