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Florian Lipowitz verteidigt dritten Platz bei Tour de France

Deutschlands Radsport-Hoffnung Lipowitz verteidigte den dritten Platz und das Weiße Trikot des besten Jungprofis auf der 19. Etappe.

Florian Lipowitz auf dem Weg ins Ziel.
Foto: Marco Bertorello/AFP/dpa

Florian Lipowitz kämpfte sich mit verzerrtem Gesicht die letzte Rampe hinauf und verhinderte im Nieselregen knapp einen Sturz. Im über 2.000 Meter hoch gelegenen Wintersportort La Plagne hatte er das letzte große Hindernis überwunden. Seine Anstrengungen zahlten sich bei der letzten harten Klettershow in den Alpen aus. Deutschlands Radsport-Hoffnung gewann wertvolle Zeit gegen seinen ärgsten Konkurrenten Oscar Onley auf der 19. Etappe und verteidigte bei seiner ersten Tour de France den dritten Platz sowie das Weiße Trikot des besten Jungprofis.

Der 24-Jährige liegt nun 1:03 Minuten vor dem viertplatzierten Briten im Gesamtklassement. Bei seiner ersten Tour de France hat der junge Schwabe nun gute Aussichten, in Paris auf dem Podium zu stehen. Der letzte deutsche Radprofi, dem dies gelang, war Andreas Klöden im Jahr 2006 mit Platz zwei.

Lipowitz als Vierter ins Ziel

Lipowitz hielt nach der extrem harten Königsetappe am Vortag tapfer durch und folgte direkt nach dem Start in Albertville dem Hinterrad des Briten. Der ehemalige Biathlet blieb konsequent bis zwei Kilometer vor Schluss dabei. Dann setzte er sich entscheidend von Onley ab und erreichte als starker Vierter hinter dem Tagessieger Thymen Aresman aus den Niederlanden, Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar das Ziel.

Auch der Superstar Pogacar war wieder einer der großen Gewinner des Tages. Dem Titelverteidiger ist nach der letzten Alpen-Etappe der vierte Tour-Triumph in Paris kaum noch zu nehmen. Pogacar liegt im Gesamtklassement vor den beiden letzten Etappen satte 4:24 Minuten vor Vingegaard.

Roglic bricht ein

Am Anfang des Rennens schloss Lipowitz‘ Red-Bull-Teamkollege Primoz Roglic gleich am ersten Anstieg zur Spitzengruppe auf. Später initiierte er einen Alleingang. Doch zu Beginn des knapp 20 Kilometer langen Schlussanstiegs nach La Plagne wurde der 35-jährige Slowene wieder von den Favoriten um Pogacar eingeholt. Roglic konnte dann jedoch nicht mehr mithalten und fiel zurück. Im Ziel hatte er einen beträchtlichen Rückstand.

Nach seinem starken vierten Platz auf der Königsetappe am Vortag hinauf zum Col de la Loze hatte Onley seine Chance gewittert und eine Kampfansage an Lipowitz gemacht: «Der Rückstand auf das Podium ist jetzt nicht mehr groß, also werden wir morgen alles geben», versprach der 22-Jährige. Kurz vor dem Ziel konnte der Brite dem Tempo von Lipowitz aber nicht mehr folgen.

Tour-Organisatoren verkürzen Etappe wegen Rinderseuche 

Vor der schweren Alpen-Etappe kam es zu einer ungewöhnlichen Situation: Aufgrund des Ausbruchs einer ansteckenden Rinderseuche mussten die Veranstalter den Abschnitt von Albertville nach La Plagne verkürzen und den Anstieg zum Col des Saisies streichen. Die infizierten Rinder, die in diesem Bereich weideten, mussten getötet werden.

Die Profis mussten anstatt der geplanten 129,9 Kilometer und 4.550 Höhenmeter nur noch 93,1 Kilometer und 3.250 Höhenmeter bewältigen. Daher mussten die Fahrer und Teams ihre Renntaktik anpassen.

Tour nähert sich langsam Paris

Nach dem letzten Tag in den Alpen erwartet die Radprofis am Samstag eine Etappe mit hügeligem Gelände – perfekt für eine Ausreißergruppe. Die Strecke führt über 184,2 Kilometer und 2.900 Höhenmeter von Nantua nach Pontarlier in der Nähe der Schweiz. Die 20. und vorletzte Etappe sollte unter normalen Umständen keinen signifikanten Einfluss auf die Gesamtwertung haben. Das Tour endet am Sonntag in Paris.

dpa