Julien Alfred siegt in Rekordzeit über 100 Meter, US-College-Meisterin Richardson holt Silber.
Gold für St. Lucia Sprinterin bei Olympia
Sprinter Julien Alfred aus St. Lucia hat mit Gold über 100 Metern die erste Medaille bei den Olympischen Spielen gewonnen. Die 23-jährige Hallen-Weltmeisterin siegte im Finale souverän in einer nationalen Rekordzeit von 10,72 Sekunden. Die US-College-Meisterin hat auch gute Aussichten über 200 Meter.
Im Regen im Stade de France gewann Sha’Carri Richardson aus den USA in 10,87 Sekunden die Silbermedaille. Vor drei Jahren fehlte die Weltmeisterin in Tokio nach einem positiven Cannabis-Test, nachdem zuvor ihre Mutter gestorben war. Die Bronzemedaille sicherte sich ihre US-Teamkollegin Melissa Jefferson in 10,92 Sekunden.
Lückenkemper ärgert sich
Gina Lückenkemper verfehlte erneut den Einzug in ihr erstes Olympia-Finale über 100 Meter. Die beste deutsche Sprinterin schied in Saint-Denis im Halbfinale als Vierte in 11,09 Sekunden aus. Um weiterzukommen, hätte die Doppel-Europameisterin von 2022 entweder einen der ersten beiden Plätze belegen oder eine schnellere Zeit laufen müssen.
«Es hat einfach nicht gereicht, es ist einfach nur ärgerlich», sagte Lückenkemper zu ihrem Aus. Schneller als die 27-Jährige waren Siegerin Tia Clayton aus Jamaika in 10,89 Sekunden, die Britin Daryll Neita in 10,97 Sekunden und Twanisha Terry aus den USA in 11,07 Sekunden. Terry schaffte es damit noch in den Endlauf.
Lückenkemper sagte, ihr erster Gedanke sei danach gewesen: «Das kann doch jetzt nicht wirklich ernst sein. Der Ärger ist erst einmal groß. Vor allem, weil es eine Zeit war, die ich voll drin hatte. Ich habe es heute einfach nicht auf die Bahn gebracht.»
Verwirrung um Fehlen von Fraser-Pryce
Die jamaikanische dreifache Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce war überraschend nicht im Halbfinale anwesend. Berichten zufolge wurde sie wie Richardson mit Verspätung in das Stadion gelassen, in dem sich die Athletinnen und Athleten neben dem Stade de France aufwärmen. In einem Video, das in sozialen Netzwerken kursierte, beschwerte sich Fraser-Pryce darüber. Der Leichtathletik-Weltverband nannte eine Verletzung als möglichen Grund.
Elaine Thompson-Herah, die 2016 in Rio und 2021 jeweils Gold gewonnen hat, fehlt dieses Mal aufgrund eines Achillessehnenrisses. Auch Mitfavoritin Shericka Jackson aus Jamaika hat verletzungsbedingt auf einen Start verzichtet.