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Marathon-Weltrekordlerin Ruth Chepngetich für drei Jahre gesperrt

Die Kenianerin akzeptierte die Strafe nach positivem Dopingtest auf harntreibendes Mittel. Weitere Untersuchungen zu möglichen Verstößen angekündigt.

Ruth Chepngetich lief in Chicago als erste Frau einen Marathon unter 2:10 Stunden und wurde nun für drei Jahre gesperrt.
Foto: Tess Crowley/Chicago Tribune/AP/dpa

Marathon-Weltrekordlerin Ruth Chepngetich aus Kenia wurde für drei Jahre wegen eines Dopingvergehens gesperrt. Die 31-Jährige hat Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln zugegeben, so die unabhängige Integritätskommission des Leichtathletik-Weltverbands (AIU).

Laut den Angaben hat Chepngetich die Strafe bereits akzeptiert, nachdem sie am 14. März positiv auf das harntreibende Mittel Hydrochlorothiazid getestet wurde. Der erlaubte Grenzwert wurde dabei deutlich überschritten. Das Mittel kann zur Verschleierung anderer verbotener Substanzen im Urin dienen.

Chepngetich wurde im Juli bereits vorläufig suspendiert. Die Marathon-Weltmeisterin von 2019 in Doha leugnete zunächst, absichtlich gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen zu haben. Sie erklärte den erhöhten Wert damit, dass sie ein Medikament zur Behandlung einer Krankheit eingenommen habe. Nachdem Chepngetich den Verstoß mittlerweile zugegeben und die Strafe akzeptiert hat, wurde diese von vier auf drei Jahre reduziert.

Es werden weiter verdächtige Daten untersucht

Darüber hinaus aber gibt es noch weitere Untersuchungen, wie die AIU bekanntgab. «Der Fall im Zusammenhang mit dem positiven Test auf HCTZ ist abgeschlossen, doch die AIU wird die verdächtigen Daten aus Chepngetichs Telefon weiter untersuchen, um festzustellen, ob weitere Verstöße vorliegen», erklärte AIU-Chef Brett Clothier. 

Alle Erfolge und Rekorde, die die Afrikanerin vor dem 14. März erzielte, bleiben vorerst bestehen – und somit auch der Marathon-Weltrekord. Den hatte Chepngetichs im Oktober des vergangenen Jahres beim Chicago-Marathon aufgestellt, als sie als erste Frau mit 2:09:56 Stunden die Marke von 2:10 Stunden über die 42,195 Kilometer unterbot.

«Auch wenn dieser Fall für jene enttäuschend ist, die dieser Athletin vertraut haben, zeigt er, dass das System funktioniert», sagte der AIU-Vorsitzende David Howman. Er erklärte, dass niemand über den Regeln stehe.

dpa