Borussia Mönchengladbach taumelt von Krise zu Krise – und für Mario Basler ist längst klar: Dieser Klub hat den Anschluss verloren. Nach der 0:6-Abreibung gegen Eintracht Frankfurt stellt der Ex-Nationalspieler deutliche Fragen an Mannschaft, Trainerteam und Vereinsführung. In typischer Basler-Manier gibt es kein Pardon – und klare Ansagen, wie es jetzt weitergehen muss.
Mario Basler über Gladbach: „Krisenklub! Da stimmt vorne und hinten nichts“

„Gladbach ist für mich ein Krisenklub“
Ein Satz, der sitzt: Mario Basler bringt in wenigen Worten auf den Punkt, was viele Fans längst denken. Die 0:6-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt sei für ihn nicht nur eine schlechte Leistung – sondern ein weiteres Symptom eines grundsätzlichen Problems. „Gladbach ist für mich ein Krisenklub – da stimmt vorne und hinten nichts.“
Die Kritik trifft alle Ebenen. Die Mannschaft sei „nicht bundesligatauglich“, das Spielsystem „nicht erkennbar“ und der Trainer wirke „wie ein Zuschauer an der Seitenlinie“. Für Basler ist es unverständlich, wie ein Traditionsverein mit dieser Historie so planlos agieren kann.
Halbzeit-Kapitulation gefordert
Mario Basler legt nach: Bereits zur Halbzeitpause gegen Frankfurt hätte er gehandelt. „Da musst du in der Halbzeit sagen: Trainer, ciao. Mannschaft, ciao.“ Für den Ex-Profi ist klar: Wer nach 45 Minuten mit 0:4 in Rückstand liegt, darf nicht einfach so weitermachen. Es fehle an Biss, an Reaktion, an Haltung.
Auch nach dem Spiel sei aus Gladbachs Richtung nichts gekommen, was auf Aufbruch oder Konsequenz hindeute. Basler: „Ich hätte zumindest eine klare Aussage erwartet. Aber da wird wieder alles relativiert.“
Keine Struktur, keine Führung – nur Ausreden?
Ein weiterer Vorwurf: Borussia Mönchengladbach habe jede Form von Struktur und sportlicher Führung verloren. Während andere Klubs auf eine klare Philosophie setzen, verliere sich Gladbach in Einzelentscheidungen ohne Plan. Basler vermisst klare Typen – auf dem Rasen wie im Büro.
„Wer führt denn da eigentlich? Wer trifft Entscheidungen? Wer trägt Verantwortung? Ich seh nur ein Vakuum.“
Die aktuelle Mannschaft bezeichnet er als „anspruchslos und körperlos“. Besonders in der Defensive fehle es an Konzentration und Grundtugenden. „Wenn du schon nicht kicken kannst, dann musst du wenigstens kämpfen – aber nicht mal das tun sie.“
Schon wieder Trainerdiskussion?
Auch die Rolle des Trainers steht für Basler zur Debatte. Zwar spricht er sich nicht sofort für eine Entlassung aus, macht aber deutlich: Der Kredit sei fast aufgebraucht. „Ich würde noch ein Spiel abwarten – aber wenn gegen Freiburg nichts kommt, dann muss ein Impuls her.“
Die oft beschworene Ruhe im Verein sei in der aktuellen Situation „das schlechteste Rezept“. Basler: „Wenn du so verlierst wie gegen Frankfurt und nix passiert, was denkst du, wie die Spieler drauf sind? Die machen weiter wie bisher.“
Das Spiel gegen Freiburg als letzte Chance?
Für Basler steht fest: Gegen Freiburg zählt nur ein überzeugender Sieg. „Nicht 1:0 irgendwie – ich will einen Auftritt sehen. Wenn du wieder rumeierst, brauchst du einen neuen Trainer, Punkt.“
Der ehemalige Mittelfeldspieler fordert ein klares Zeichen vom Verein – und eine Reaktion der Spieler. Die kommende Partie sei nicht nur sportlich wichtig, sondern auch emotional entscheidend für die Fans: „Die Leute laufen noch ins Stadion – aber wie lange noch?“
Gladbach im freien Fall – und niemand zieht die Notbremse
Borussia Mönchengladbach steckt tief in der Krise – das sagt nicht nur das Tabellenbild, sondern auch die Körpersprache auf dem Platz. Mario Baslers Analyse ist deutlich, sein Ton unversöhnlich. Wenn sich nichts ändert, so seine Prognose, könnte der Verein am Ende der Saison ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten. Für ihn steht fest: „Der Klub braucht jetzt Ehrlichkeit, Konsequenz – und einen echten Neustart.“