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Massenpanik im Stadion: Mindestens zwölf Tote

Bei einem Fußball-Spiel in El Salvador kommt es an einem Eingang zu Gedränge, Panik bricht aus. Mindestens zwölf Menschen sterben. Die Führung des Landes kündigt eine schonungslose Aufklärung an.

Bei einer Massenpanik im Cuscatlan-Stadion in El Salvador sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Foto: Milton Flores/AP/dpa

Bei einer Massenpanik während eines Fußball-Erstliga-Spiels in El Salvador sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Rund 100 weitere Menschen seien nach dem Vorfall im Stadion Cuscatlán in der Hauptstadt San Salvador mit teils schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, wie der Zivilschutz des mittelamerikanischen Landes am Samstag (Ortszeit) meldete.

El Salvadors Präsident Nayib Bukele kündigte umfassende Ermittlungen zu den Ursachen des Unglücks an. «Jeder wird untersucht: Mannschaften, Manager, Stadion, Ticketschalter, Liga, Verband usw.», erklärte Bukele noch am späten Samstagabend auf Twitter. «Wer auch immer die Schuldigen sind, sie werden nicht ungestraft davonkommen.»

Nach ersten Informationen der Polizei war es zu der Panik gekommen, als Fans versuchten, in das Stadion zu gelangen. Das Gedränge entstand dem Zivilschutz zufolge im Stadionbereich ‚Sol General‘.

Offene Fragen zu den Ursachen

Die Ursachen dafür sollten «bis ins letzte Detail» aufgeklärt werden, sagte der Polizeichef des Landes, Mauricio Arriaza Chicas, der salvadorianischen Zeitung «Diario el Mundo». Untersucht werde etwa, welche Rolle das elektronische Ticketsystem spielte. Zum einen habe es einen Überverkauf von Eintrittskarten gegeben, zum anderen sei das WLAN in dem Bereich ausgefallen, was den Einlass zusätzlich verlangsamt habe. Ermittelt werde laut Polizei auch, warum nur einer von zwei Zugängen auf der Südseite des Stadions geöffnet wurde.

Die Polizei habe nach 19 Uhr die Eingänge geschlossen und Fans nicht mehr reingelassen, die jedoch Eintritt gezahlt hätten, erzählte eine Frau, die mitten ins Gedränge geriet, der Zeitung «La Prensa Gráfica». «Da waren Kinder und ältere Menschen, wir mussten buchstäblich das Tor einreißen, um Luft zu bekommen, denn es waren viele Leute da und wir erstickten.»

Laut Polizeichef Arriaza Chicas seien so zwischen 400 und 500 Menschen im Gedränge zusammengekommen, die das Spiel sehen wollten. «Einige stürzen, andere bleiben unten, bekommen keinen Sauerstoff mehr», so der Polizeichef. «Am Ende ist der Tod von Menschen das Ergebnis.»

Die Zeitung beschrieb das Gedränge am Rande der Partie zwischen dem FC Alianza und CD FAS als «menschliche Lawine». Um die Arbeit der Rettungskräfte zu erleichtern, war das Spiel abgebrochen worden.

dpa