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Matthäus: «So kann es nicht weitergehen beim FC Bayern»

Lothar Matthäus fordert eine knallharte Analyse beim FC Bayern. Zwei andere Experten raten dem deutschen Rekordmeister zu Kontinuität.

TV-Experte Lothar Matthäus fordert beim FC Bayern eine knallharte Analyse und eine schonungslose Aufarbeitung.
Foto: Tom Weller/dpa

Unabhängig vom Ausgang des Titelkampfs in der Fußball-Bundesliga hält Lothar Matthäus Veränderungen beim FC Bayern München für dringend notwendig.

«So kann es nicht weitergehen beim FC Bayern! Es muss jetzt eine knallharte Analyse geben und eine schonungslose Aufarbeitung mit Konsequenzen, auf und neben dem Platz. Ohne Rücksicht auf Namen oder Positionen», sagte der Fußball-Rekordnationalspieler der «Bild»-Zeitung.

Matthäus‘ Ex-Club aus München geht mit zwei Punkten Rückstand auf Borussia Dortmund in den letzten Spieltag der Saison am kommenden Samstag. «Es wurden insgesamt viel zu viele Fehler gemacht», sagte der 62-Jährige. Sowohl in der Clubführung als auch sportlich. «Nicht erst in dieser Saison, das fing schon in der vorigen Saison an», sagte Matthäus und nannte die Kaderzusammenstellung als Beispiel: «Es wurden Namen verpflichtet, aber die Frage ist, sind das auch wirklich Bayern-Spieler, Mia-san-Mia-Spieler? Ich habe in der zweiten Halbzeit gegen Leipzig kein Mia-san-Mia mehr gesehen.»

Die Bayern hatten am Samstag mit 1:3 gegen RB Leipzig verloren, am Sonntag zog der BVB durch ein 3:0 beim FC Augsburg in der Tabelle vorbei.

Bruchhagen und Hamann: FC Bayern braucht Kontinuität

Der frühere Bundesliga-Manager Heribert Bruchhagen und Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann raten dem FC Bayern zu Kontinuität in der Führungsetage. Man komme am besten aus einer Krise heraus, wenn die handelnden Personen behalte, sagte der 74-jährige Bruchhagen bei «Sky90». Deswegen würde er Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzenden und Hasan Salihamidzic als Sportvorstand behalten. «Ein Wechsel an der Spitze, der würde dem FC Bayern aus meiner Sicht überhaupt nicht weiterhelfen», sagte der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga.

Die handelnden Personen könnten Einschätzungen vornehmen, seien eng an allen Themen dran und würden nicht wie neue Leute verschiedenen Einschätzungen unterliegen, begründete Bruchhagen seine Meinung. Man müsse beim FC Bayern konstatieren, dass man Zweiter werde, eine formschwache Mannschaft und viele Ziele nicht erreicht habe. «Und jetzt tun wir alles dafür, wieder in diese Position der Stärke zu kommen. Und da ist Kontinuität das A und O», meinte Bruchhagen.

Auch Hamann sprach sich dafür aus, Kahn als Bayern-Chef zu behalten. Der FC Bayern sei ein Konzern. «Den zu führen, das ist kein Zuckerschlecken», sagte der Fußball-Analyst. Wenn dem Aufsichtsrat etwas nicht passen sollte, «soll sie es ihm sagen und die Chance geben, es besser zu machen», sagte der Ex-Nationalspieler. Auch eine titellose Saison des erfolgsverwöhnten Rekordmeisters wäre aus seiner Sicht kein Grund, das Führungspersonal abzulösen. «Das würde im Umkehrschluss heißen, immer wenn du ein Jahr titellos bist, fliegt der Vorstandvorsitzende raus, der Sportvorstand und der Trainer auch noch. Das kann ja nicht die Lösung sein», sagte der 49-Jährige.

dpa