Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Verstappens famose Runde – WM-Spitzenreiter in der Mauer

Max Verstappen zeigt es wieder allen. Er holt die Pole in Dschidda. Die Nerven des Niederländers könnte Lando Norris gut gebrauchen. Der WM-Führende kracht in die Mauer.

Bestzeit für den WM-Führenden vor der Qualifikation.
Foto: Altaf Qadri/AP/dpa

Max Verstappen war selbst überrascht. «Mein Gott, Jungs, einfach wundervoll», funkte er an seine Crew nach der Galarunde auf dem Dschidda Corniche Circuit. Wie bereits zu Beginn der drei stressigen Wochen der Formel 1 in Japan, fuhr der viermalige Weltmeister zur Überraschung aller – auch seiner selbst – auf Startplatz eins beim Großen Preis von Saudi-Arabien.

«Mit der Pole hier habe ich definitiv nicht gerechnet», betonte Verstappen. «Das Auto ist über Nacht zum Leben erweckt.» Seine 42. Pole war ein echtes Meisterstück, mit dem er auch seine WM-Hoffnungen wieder befeuerte. Acht Punkte Rückstand hat er auf WM-Spitzenreiter Lando Norris. 

https://x.com/F1/status/1913654850845364667?s=03

Der Brite zeigte erneut Nerven. Im entscheidenden Abschnitt der K.o.-Ausscheidung beschädigte Norris sein Auto – keine Runde auf Zeit, nur Startplatz zehn an diesem Sonntag (19.00 Uhr MESZ/Sky). Neben Verstappen wird auch Norris‘ ultracooler Teamkollege Oscar Piastri stehen. Der 24 Jahre alte Australier, Sieger am vergangenen Sonntag in Bahrain, liegt im Klassement nur drei Zähler hinter Norris.

In der zweiten Startreihe auf der superschnellen Strecke stehen George Russell im Mercedes und Charles Leclerc im Ferrari. Nico Hülkenberg landete im Sauber lediglich auf dem 18. Platz.

Das Vorher und das Nachher

Vor der K.o.-Ausscheidung gab es nur zwei Fragen. Welcher der beiden McLaren sichert sich die Pole? Und wie positionieren sich die Verfolger hinter dem McLaren-Duo? Es bestanden keine Zweifel an der Dominanz von Norris und Piastri, da sie keinen Anlass zur Sorge gegeben hatten. Einige vermuteten jedoch sofort einen Bluff.

Norris hatte am Vortag die schnellste Runde knapp vor Piastri gedreht und auch wenige Stunden vor der Qualifikation zeigte sich der 25 Jahre alte Brite in Topform. Nichts mehr zu sehen und zu spüren von den Schwächen in der Wüste von Sakhir mit eigenen Patzern.

Norris war in der Qualifikation nur auf dem sechsten Platz gelandet, während Piastri die Pole-Position erobert hatte, das Rennen am nächsten Tag gewann und den internen Druck auf Norris erhöhte.

Verstappen-Wunder beim Auftakt der Stresswochen

Verstappen hatte in Sakhir lediglich Schadensbegrenzung betrieben. Erst umfangreiche Arbeiten am RB20 von Verstappen in Saudi-Arabien führten zu deutlichen Verbesserungen. Und siehe da: Verstappen beendete den ersten Zeitabschnitt bereits auf dem ersten Platz – vor Norris und Piastri.

Bereits in Suzuka, beim Beginn des sogenannten Triple-Headers – drei Grand Prix an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden – hatte Verstappen mit einer fantastischen Runde die Pole Position erreicht und schließlich auch den Großen Preis von Japan gewonnen. Würde er dieses Kunststück tatsächlich wiederholen können?

Im zweiten K.o.-Abschnitt konnte Verstappen erneut mehr als nur mithalten – dieses Mal lag er 48 Tausendstelsekunden hinter Norris. Es verblieben zwölf Minuten für die Top Ten.

Norris murmelt: «Idiot»

Piastri, der bereits in China und Bahrain die Pole-Position erreicht hatte, fuhr stark, wurde jedoch durch Gelbe und dann sogar Rote Flaggen ausgebremst. Ausgerechnet sein Teamkollege wurde davon betroffen. Norris fuhr über die Randsteine, verlor die Kontrolle über den McLaren und kollidierte auf der engen Strecke mit der Streckenmauer.

Es waren genau die Bilder, die der Brite nicht produzieren wollte. «Ich in okay», meldete er sich und murmelte noch ein «Idiot» über sich selbst hinterher. Gerade ihn, dessen offener Umgang mit seinen Selbstzweifeln in dieser Woche viel und auch von Sebastian Vettel diskutiert wurde, dürfte dieser Fehler hart treffen. Die WM-Führung droht er am Sonntag (19.00 Uhr MESZ/Sky) zu verlieren, noch einen Patzer darf sich Norris nicht leisten. Denn wenn es drauf ankommt, ist vor allem auch Titelverteidiger Verstappen zur Stelle.

dpa