Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Jonathan Milan triumphiert bei der Tour de France mit Etappensieg in Laval

Ackermann auf viertem Platz – Milan, van Aert und Groves auf dem Podium. Pogacar verteidigt Gelbes Trikot.

Die Tour war am Samstag auf dem Weg nach Laval.
Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Pascal Ackermann gab alles, aber gegen den 2000-Watt-Mann Jonathan Milan hatte der deutsche Topsprinter keine Chance. In der Hitze von Laval beendete der Italiener seine persönliche Tour-Misere und sicherte sich mit dem Sieg auf der achten Etappe seinen ersten Etappensieg bei der Tour de France.

Ackermann sicherte sich den vierten Platz nach einer guten Leistung. Hinter Milan, dem Kraftpaket, belegten der Belgier Wout van Aert und der Australier Kaden Groves die Plätze zwei und drei nach 171,4 Kilometern.

«Ich habe meinen Anfahrer zu früh verloren. Ich bin wirklich nochmal an sein Rad gekommen. Ich denke mal, Vierter, mehr war heute nicht drin. Es war ein knüppelhartes Finale. Die Leute, die vor mir waren, sind keine Schlechten. Ich bin recht zufrieden, wir haben noch ein paar Sprints», sagte Ackermann in der ARD und ergänzte: «Das war der erste Sprint, den ich so richtig fahren konnte. Ich bin immer hinten raus besser geworden, warum sollte es diesmal nicht so sein?»

https://x.com/LeTour/status/1944058176833265935

Ruhiger Tag für die Favoriten

Die Favoriten auf den Gesamtsieg konnten jedoch nach den letzten Anstrengungen ihre Kräfte schonen. Tadej Pogacar rollte im Hauptfeld über die Ziellinie und verteidigte somit mühelos sein Gelbes Trikot. Der slowenische Weltmeister, der bereits zwei Etappen bei der diesjährigen Tour gewonnen hat, liegt in der Gesamtwertung 54 Sekunden vor dem belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel.

Pogacars Hauptkonkurrent Jonas Vingegaard liegt mit einem Rückstand von 1:17 Minuten auf dem vierten Platz. Deutschlands Hoffnungsträger Florian Lipowitz ist mit einem Rückstand von 3:02 Minuten weiterhin auf dem achten Platz.

Pogacar hatte sogar Zeit, sich unterwegs nach dem Ergebnis seiner Verlobten Urska Zigart beim Giro d’Italia der Frauen zu erkundigen. Ihr siebter Platz war zumindest am Samstag das beste Ergebnis im Hause Pogacar.

Sturz von Rutsch

Der Tag war nicht so entspannt für Jonas Rutsch. Der Erbacher stürzte 19 Kilometer vor dem Ziel schwer. Rutsch blieb zuerst bewegungslos liegen, setzte dann aber seine Fahrt fort.

Am Samstag nutzten die Sprinter einige ihrer wenigen Chancen auf eine Massenankunft, bevor es in der kommenden Woche in die Berge geht. Dabei kam erstmals Milan zum Zug. Der viermalige Giro-Etappensieger, der Spitzenwerte von bis zu 1965 Watt erreicht, wurde dieses Mal seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich auch das Grüne Trikot von Tadej Pogacar zurück.

«Ich habe noch nicht verstanden, was wir geschafft haben. Es gab einige Erwartungen, einige Träume. Sie aber nach Hause zu bringen, das sind zwei unterschiedliche Dinge», sagte Milan: «Aber wir haben es verdient. Das Level ist so hoch hier. Ich bin so glücklich. Der Sieg bedeutet mir sehr viel.»

Der 24-Jährige hatte bis zum Sprint in Laval eine alles andere als wunschgemäße Tour. Ein Sturz hatte den Bahnrad-Olympiasieger von 2021 auf der zweiten Etappe gestoppt. Zwischendurch führte Milan, dessen Vorbild einst Marcel Kittel war, auch ein verbales Duell mit Biniam Girmay aus Eritrea.

Milan stand unter großem Druck. Sein Lidl-Trek-Team setzt in diesem Jahr voll und ganz auf den Mann aus Tolmezzo. Dafür blieb sogar Mads Pedersen, der beim Giro vier Etappen gewonnen hat, zu Hause. Der ehemalige Weltmeister wird erst wieder bei der Vuelta auf Etappenjagd gehen.

Ackermann zuversichtlich

Auf seinen ersten Tour-Etappensieg wartet indes noch Ackermann. «Bei mir geht es meist ab der zweiten Woche richtig gut», meinte der Pfälzer, der im vergangenen Jahr bei den Sprints dreimal Dritter geworden war. 

Es wird erwartet, dass am Sonntag eine weitere Sprintankunft stattfindet. Auf der neunten Etappe über 174,1 Kilometer von Chinon nach Chateauroux führt die Strecke über komplett flaches Gelände.

dpa