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Audi sichert sich Hülkenberg für Formel 1 Projekt

Nico Hülkenberg wird ab 2026 Werkspilot bei Audi. Er bringt über 200 Grand-Prix-Teilnahmen und Erfahrung mit.

Wird schon im nächsten Jahr für das Team Sauber fahren: Nico Hülkenberg.
Foto: Darko Bandic/AP/dpa

Nico Hülkenberg hat seinen Platz in der Formel 1 langfristig gesichert und wird ab dem nächsten Jahr das Audi-Projekt zum Erfolg führen.

Der aktuell einzige deutsche Stammpilot verlässt nach dieser Saison den US-Rennstall Haas, von 2025 an fährt er zunächst für Audi-Partner Sauber. Ab 2026 wird der 36-Jährige dann Werkspilot des Ingolstädter Autobauers in der Königsklasse. «Wenn ein deutscher Hersteller mit einer solchen Entschlossenheit in die Formel 1 einsteigt, dann ist das eine einmalige Chance», sagte der Rheinländer nach der Verkündung des Wechsels am Freitag.

Der Cockpit-Tausch von Hülkenberg war schon länger Tuschelthema im Fahrerlager. Nun hat der Routinier einen mehrjährigen Vertrag bei Audi unterschrieben. «Es gab auf Anhieb großes gegenseitiges Interesse, ein Projekt mit dieser Einmaligkeit gemeinsam anzugehen», sagte der künftige Geschäftsführer des Audi-Teams, Andreas Seidl, zu den Gesprächen mit Hülkenberg.

Reform könnte für neues Kräfteverhältnis sorgen

Audi wird das Schweizer Sauber-Team vollständig übernehmen und so 2026 als Werksteam in die Formel 1 einsteigen. In zwei Jahren greift in der Rennserie eine große Motorenreform, die das Kräfteverhältnis neu mischen könnte. «Nico ist eine starke Persönlichkeit, seine Impulse auf fachlicher und menschlicher Ebene werden uns sowohl bei der Entwicklung des Fahrzeugs als auch beim Aufbau des Teams voranbringen», sagte Seidl.

Hülkenberg hat die Erfahrung von über 200 Grand-Prix-Teilnahmen. Er kam zur letzten Saison nach einer dreijährigen Pause als Ersatz für Mick Schumacher zu Haas. Obwohl er meist im unterlegenen Auto fuhr, konnte er besonders in der Qualifikation immer wieder glänzen.

In dieser Saison ist Hülkenberg schon dreimal in die Punkte gefahren und nach fünf Rennen 13. der Gesamtwertung. «Er ist ein toller Teamplayer und jemand, mit dem wir sehr gern zusammengearbeitet haben», sagte Haas-Teamchef Ayao Komatsu.

Hülkenberg will auch mit 40 noch Rennen fahren

Hülkenberg war bereits 2013 in der Formel 1 unterwegs und verließ das Schweizer Team nach einem Jahr. An seinen weiteren Stationen in der Rennserie etablierte sich der Deutsche als zuverlässig schneller Fahrer, erreichte jedoch nie das Podium.

Hülkenberg bezeichnete die anspruchsvolle Aufgabe bei Audi als große Ehre und Herausforderung. Er hatte zuletzt beim Gastspiel in China angedeutet, dass er noch lange nicht ans Aufhören denkt. «Es ist immer schwer vorherzusagen, wie lange man etwas machen will. Aber noch ein paar Jahre mehr, bis 40 ist es auch nicht so wahnsinnig weit weg», sagte Hülkenberg kürzlich in Shanghai.

Es wird spekuliert, dass der Spanier Carlos Sainz als möglicher zweiter Aufbauhelfer im Audi-Cockpit in Betracht gezogen wird. Der 29-Jährige wird seinen Stammplatz bei Ferrari am Ende der Saison an den Rekordweltmeister Lewis Hamilton verlieren und soll ein lukratives Angebot von Audi erhalten haben.

Falls Sainz auch diesem Lockruf folgt, müssten bei Sauber die beiden aktuellen Stammfahrer Valtteri Bottas und Zhou Guanyu weichen. Favorit auf die Hülkenberg-Nachfolge bei Haas ist das britische Ferrari-Toptalent Oliver Bearman. Mick Schumacher spielt derzeit auf dem Fahrermarkt keine Rolle mehr.

dpa