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Deutsche Basketballer kurz vor EM-Krönung

Die Weltmeister zeigen Selbstkritik vor dem Halbfinale gegen Finnland. Noch zwei Spiele bis zum großen Ziel: der EM-Titel.

Daniel Theis und den deutschen Basketballern fehlen noch zwei Siege zum EM-Titel.
Foto: Matthias Stickel/dpa

Noch zwei Siege bis zur EM-Krönung. Nach dem Basketball-Krimi gegen Slowenien mit Superstar Luka Doncic sind die deutschen Basketballer kurz vor dem erfolgreichen Abschluss ihrer Titel-Mission. Zwei Jahre nach dem sensationellen WM-Triumph von Manila ist der nächste Coup zum Greifen nah. Doch von Euphorie ist bei Franz Wagner und Co. noch nichts zu spüren.

Stattdessen geben sich die Weltmeister vor dem Halbfinale gegen Außenseiter Finnland an diesem Freitag (16.00 Uhr/RTL und MagentaSport) selbstkritisch. «Wir haben jetzt zweimal nicht unser bestes Spiel gemacht. Ich glaube, es wird mal wieder Zeit», sagte Wagner nach der wilden Aufholjagd beim 99:91 im hektischen und verkrampften Viertelfinale gegen Slowenien. Schon im Achtelfinale gegen Portugal hatte sich Deutschland schwergetan.

Erinnerungen an Olympia

Nach der glamourösen Vorrunde im finnischen Tampere mit fünf klaren Siegen in fünf Spielen ist das deutsche Spiel in der K.o.-Runde noch nicht wie gewünscht zur Entfaltung gekommen. «Wir müssen besser sein, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen», sagte Maodo Lo.

Die Entwicklung weist bemerkenswerte Ähnlichkeiten zu den enttäuschenden Olympischen Spielen des letzten Jahres auf. In Frankreich durchlief das deutsche Team ebenfalls die Vorrunde, um dann in der K.o.-Runde die entscheidenden Spiele zu verlieren. Auch bei Olympia wurde die Mannschaft nach einer Gala gegen den Gastgeber gefeiert, nur um dann im zweiten Aufeinandertreffen mit den Franzosen zu scheitern.

Dieses Mal wurde Finnland, einer der EM-Co-Gastgeber, in der Gruppenphase mit einem Unterschied von 30 Punkten deklassiert, und jetzt wartet das Team um den NBA-Profi Lauri Markkanen und den finnischen Jungstar Miikka Muurinen erneut im Kampf um den Finaleinzug.

Sinne sind geschärft

Damit Finnland nicht das zweite Frankreich wird, sind die Sinne im deutschen Lager geschärft. «Wir dürfen die Finnen nicht unterschätzen», sagte der gegen Slowenien fehlerhaft agierende Schröder. «Ich erinnere mich noch an die Spiele gegen die Franzosen. Wir haben das ein bisschen auf die leichte Schulter genommen und abgeschaltet – das darf uns diesmal nicht passieren.»

Bereits in der Nacht nach dem Slowenien-Spiel begann daher die Vorbereitung auf das Team Suomi. «Der Sieg aus der Vorrunde zählt nicht mehr. Finnland wird das erste Spiel im Kopf haben, sie werden sich revanchieren wollen», sagte Center Daniel Theis. «Es ist ein großes Spiel für beide Mannschaften. Wir haben noch zwei Spiele bis zu unserem großen Ziel», sagte Theis mit Blick auf den angestrebten EM-Titel.

Ausgeglichenheit als Trumpf

Es zeichnet diese deutsche Mannschaft aus, dass sie selbstkritisch mit der Situation umgeht und bis zum Ende an die eigenen Stärken glaubt. Und diese liegen vor allem auch in der Ausgeglichenheit des Kaders. «Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, ist ein anderer da», lobte Schröder seine Teamkollegen.

Gemeinsam soll es mit dem ersten EM-Titel seit 32 Jahren klappen. Dieser würde auch die Olympia-Enttäuschung vergessen lassen. «Wir haben schon genug Spiele in wichtigen Momenten verloren, die wir eigentlich hätten gewinnen sollen. Ich glaube, der Stachel sitzt noch tief», sagte Wagner.

dpa