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DFB-Team auf Kurs für Gruppensieg in Nations League

Die Nationalmannschaft strebt den Gruppensieg an, um einen vermeintlich leichteren Gegner in der K.o.-Runde zu bekommen.

Für die Nationalmannschaft geht es noch um den Gruppensieg in der Nations League.
Foto: Tom Weller/dpa

Neun Siege, drei Remis und nur diese eine Niederlage im EM-Viertelfinale gegen Spanien. Diese Jahresbilanz 2024 findet Julian Nagelsmann «gut, aber nicht sehr gut». In den abschließenden beiden Vorrundenspielen der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Freiburg und am 19. November (20.45 Uhr/ZDF) in Budapest gegen Ungarn soll der Gruppensieg eingefahren werden. Bis zum Mittagessen werden die Nationalspieler im Teamhotel erwartet. Um 16.00 steht das erste Training auf dem DFB-Campus an.

Worum geht es zum Jahresabschluss noch für die Nationalmannschaft?

Der Einzug ins Viertelfinale der Nations League ist bereits gesichert. Trotzdem gibt es ein klares sportliches Ziel. Mit einem Sieg wird der Gruppensieg sicher. Eventuell reicht sogar schon ein Unentschieden. Der erste Platz bringt einen vermeintlich einfacheren Gegner in der ersten K.o.-Runde, da die vier Sieger in der Liga A auf einen Zweitplatzierten treffen und im Rückspiel Heimrecht haben. Dieser – zumindest psychologische Vorteil – soll gewahrt werden.

Wie motiviert Nagelsmann die Nationalspieler für die letzten Aufgaben?

Der Bundestrainer hat immer das große Ganze im Blick. Und das heißt konkret: WM 2026. So viele Siege wie möglich hat Nagelsmann als Ziel ausgerufen. Weltmeister Argentinien und Europameister Spanien holten sich so vor ihren Titeln auch das nötige Selbstbewusstsein und Selbstverständnis. Letzteres ist derzeit Nagelsmanns Lieblingsvokabel. Es sei das «größte Wort, was nach der EM so prägnant war in unserem Team», sagte er im «Blickpunkt Sport» des Bayerischen Rundfunks. 

Warum setzt der Bundestrainer doch wieder auf Sané?

Leroy Sané brauche «nach seiner Pause noch mehr Spielpraxis und Rhythmus», sagte Nagelsmann am Donnerstag – und nominierte den Münchner am Sonntag dann doch für den verletzten Stuttgarter Deniz Undav nach. Ein Widerspruch? Nicht unbedingt. Sané ist im Vollbesitz seiner Kräfte und bei maximaler Motivation eine Stammkraft im DFB-Aufgebot. 

Jetzt kann man die nachträgliche Berufung des 28-Jährigen auch als eine Art Aufforderung sehen, mit vollem Einsatz die Qualitäten zu demonstrieren. Vor genau einem Jahr ging das mit der Roten Karte beim Test in Österreich (0:2) gehörig daneben. Durch eine Schambeinentzündung lange geschwächt kam der Sturmturbo in diesem Jahr nie richtig in Schwung.

Welche Personalien sind sonst noch wichtig?

Die Rückkehr von Jamal Musiala in den DFB-Kader ist von großer Bedeutung. Im Oktober war er verletzt. Der junge Münchner ist in Top-Form und überzeugt nicht nur als Wirbelwind, sondern auch als Torschütze – ein wahrer Game-Changer, der nun gemeinsam mit Florian Wirtz Akzente setzen kann.

Es wird spannend sein zu sehen, wie sich die Dortmunder Rückkehrer Julian Brandt und Felix Nmecha nach einem Jahr DFB-Pause wieder zurechtfinden. Das Selbstvertrauen kann angesichts der BVB-Krise nur wachsen. Einziger echter Neuling ist Stefan Ortega Moreno als dritter Torwart hinter Oliver Baumann und Alexander Nübel, die vermutlich wieder im Jobsharing die verletzte Nummer eins Marc-André ter Stegen vertreten.

Interessanter Fakt: Vor einem Jahr standen 15 der 23 aktuellen DFB-Profis auch im Kader der November-Spiele, als die Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) den emotionalen Tiefpunkt erreichten. Seitdem hat Nagelsmann viele Änderungen vorgenommen, aber personell gibt es durchaus Kontinuität.

Wie geht es nach den beiden Spielen weiter?

Nur drei Tage nach dem Ungarn-Spiel werden am 22. November die Planungen für das Jahr 2025 konkreter. Die UEFA lost dann das Viertelfinale der Nations League aus. Bleibt Deutschland auf Platz eins, ginge es zwischen dem 20. und 25. März Stand jetzt in Hin- und Rückspiel gegen Dänemark, Kroatien oder Frankreich um den Einzug in die Endrunde des Wettbewerbs (4. bis 8. Juni).

Am 13. Dezember wird die Auslosung der WM-Qualifikationsgruppen stattfinden. Aufgrund des speziellen Modus wird Deutschland mit einem Platzhalterlos zwei Gruppen zugelost. Welche Gegner auf dem Weg nach Amerika 2026 konkret warten, wird dann erst nach Sieg oder Niederlage in den Viertelfinals der Nations League im März entschieden.

dpa