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Nach Penalty-Krimi: DEB-Team verpasst Viertelfinale

Deutschland steht erstmals seit 2018 bei einer WM nicht im Viertelfinale. Nach schwachem Spiel versagen im Penaltyschießen gegen Dänemark die Nerven. NHL-Star Stützle wird zum Sinnbild der Misere.

Torhüter Philipp Grubauer überzeugt gegen Dänemark.
Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

Deutschland verfehlt das Minimalziel: Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft hat die Nationalmannschaft zum ersten Mal seit sieben Jahren den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Nach dem 1:2 (0:0, 1:0, 0:1) nach einem Penaltyschießen gegen Dänemark fiel das Team von Bundestrainer Harold Kreis in der Gruppe B auf den fünften Platz zurück und steht erstmals seit der WM 2018, ebenfalls in Herning, nicht im K.o.-Runde.

Im Elfmeterschießen nach einem insgesamt schwachen deutschen Spiel konnte kein deutscher Schütze treffen. Korbinian Geibel aus Berlin hatte in der 40. Minute die Führung erzielt, die dann durch den NHL-Star Nikolaj Ehlers (50.) ausgeglichen wurde.

«Die Spieler haben alles gegeben, alles investiert», sagte Bundestrainer Harold Kreis bei MagentaSport nachsichtig. Kritischer war NHL-Star Tim Stützle, der ein enttäuschendes WM-Turnier spielte. «Sehr frustrierend. Ohne Tor kann man kein Spiel gewinnen», sagte der Stürmerstar der Ottawa Senators, der bei vier Einsätzen ohne Tor blieb und jedes Spiel verlor. 

Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes war nach drei klaren Niederlagen gegen die Top-Nationen vom Auftritt des Gastgebers beeindruckt. NHL-Torhüter Philipp Grubauer von den Seattle Kraken musste sich vor 10.500 Zuschauern gleich in Bestform präsentieren.

Der 33-jährige Rosenheimer hielt seine Mannschaft lange Zeit vom Gegentor fern. Im Gegensatz dazu musste sich der dänische Torhüter Frederik Dichow kaum auszeichnen. Stützle und seine Mannschaftskameraden blieben in den ersten 20 Minuten komplett harmlos. Die Bilanz der Schüsse lautete im ersten Drittel 5:14 zugunsten der Dänen.

NHL-Star Stützle mit Problemen

15 Tore erzielte die DEB-Auswahl nach drei Spielen gegen die Außenseiter. Danach folgten nur vier Treffer gegen die Schweiz, die USA und Tschechien. Auch in seinem fünften WM-Auftritt war Stützle nicht der erhoffte Torjäger. In Nordamerika sorgte er mit 24 Toren und 55 für den Playoff-Einzug der Kanadier. In Herning konnte er sich kaum durchsetzen. «Es gibt viele, viele Dinge, die man anschließend analysieren muss», sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast bei ProSieben.

In Einzelaktionen versuchte die deutsche Mannschaft im zweiten Drittel ins Spiel zu kommen. Stützle zeigte sein Können, als er mit einem guten Versuch an Dichow scheiterte. Auch die Chance von Alexander Ehl vereitelte der Torwart (31. Minute). Der Neuzugang von den Adler Mannheim sorgte kontinuierlich für Gefahr vor dem dänischen Tor.

Abwehrspieler Geibel trifft, Dänemark antwortet

Die deutschen Spieler zeigten mit den ersten guten Offensiv-Aktionen endlich Präsenz im Spiel. Das Team im Kreis zeigte deutlich mehr Energie und schuf immer wieder Chancen. Der verdiente Lohn: Ein Schuss von Korbinian Geibel aus Berlin landete im dänischen Tor zur verdienten Führung.

Es schien, als ob ein vierter aufeinanderfolgender WM-Sieg gegen den Co-Gastgeber bevorstand. Doch die Dänen haben ihren NHL-Star. Nikolaj Ehlers, der kurzfristig nach dem Ausscheiden seiner Winnipeg Jets in den NHL-Playoffs nach Herning gereist war, erzielte den Ausgleich zum 1:1 (50.).

Michaelis verletzt raus

Wenig später gab es den nächsten Rückschlag. Marc Michaelis aus Mannheim, der bereits im zweiten Drittel verletzt wurde, bekam den Puck ins Gesicht und verließ sofort blutend das Eis. Im Penaltyschießen versagten dann alle deutschen Schützen, einschließlich Stützle, die Nerven.

dpa